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Rezension zu
Das Buch der vergessenen Artisten

Ein Buch gegen das Vergessen

Von: Eliza
22.08.2021

Meine Meinung In sehr dunklen Zeiten würde der Mensch am liebsten alles Negative vergessen. In diesem Buch geht es aber gerade um Menschen, welche aufgrund des widerwärtigen Handelns der politischen Elite so oft von der Gesellschaft „vergessen“ wurden. Mich hat das Buch nachdenklich gemacht und gleichzeitig musste ich an der ein oder anderen Stelle ganz schön schmunzeln. Das Cover ist eher dunkel gestaltet. Der Leser erkennt im dunklen Hintergrund die Berliner Siegessäule, welche innerhalb eines goldenen Rahmens abgebildet wird. Der Klappentext informiert die Leser kurz und prägnant, ohne den Inhalt komplett preiszugeben. In der Geschichte, welche auf zwei Zeitebenen spielt, geht es um Mathis und seine Partnerin Meta, welche als Künstler ihren Lebensunterhalt bestreiten. Dabei werden sie im Jahr 1935 mit den schrecklichen politischen Ereignissen in Deutschland um den Nationalsozialismus konfrontiert. Beide Hauptprotagonisten weisen dabei unterschiedliche Charakterzüge auf, welche ich sehr sympathetisch fand. Mathis in früheren Jahren aufgrund seiner schmächtigen Statur in seiner alten Heimat oft gehänselt erfährt bei einem Jahrmarktbesuch seine wahre Berufung und geht mit dem Röntgenkünstler Mister Bo auf große Tournee. Dabei erfährt der Leser nach und nach mehr über die Wesenszüge von Mathis. Meta ist als Kraftfrau sehr selbstbewusst und leistet Widerstand, wo sie nur kann. Sie fühlt sich für Mathis als auch ihren „geistig eingeschränkten“ Bruder, genannt Ernsti verantwortlich. Neben den Hauptfiguren haben mir die Figur des Mister Bo als Nebenfigur am besten gefallen. Sehr mürrisch und mit dem Leben unzufrieden weist er unbewusst Mathis den Weg vor und eröffnet diesem ganz unbewusst den Eintritt in das „Künstlerleben“. Ein weiterer prägender Nebendarsteller ist Ernsti. Als Metas Bruder füllt er einen wesentlichen Teil von Metas Leben aus. Aufgrund seiner oft schwachsinnigen und aggressiven Verhaltensweise ist er jedoch die tragische Figur in der Handlung. Der Aufbau der Geschichte ist sehr stringent und für den Leser gut nachvollziehbar. Die Handlung spielt auf zwei Zeitebenen um das Jahr 1900, sowie in den Jahren 1935 bis 1937 und sind aufgrund der abwechselnden Erzählweise der Autorin für den Leser sehr gut nachvollziehbar. Der Schreibstil der Autorin ist locker, dialogorientiert, sowie in einigen Passagen der Erzählung humorvoll und manchmal sarkastisch. Mir haben gerade die spitzen Kommentare um die „Menschenschauen“ im Panoptikum sehr gut gefallen. Die Autorin nimmt damit Bezug auf ein weiteres dunkles Kapitel dem „Ausstellen von Menschen anderer Rassen oder körperlicher Besonderheiten“. Auch dies passt sehr gut in den Kontext zum menschenverachten Handeln der Nazis in die Erzählung hinein. Als Besonderheit im Buch ist ein Verzeichnis historischer Persönlichkeiten am Ende des Buches zu nennen. Die Autorin hat dabei sowohl historische Persönlichkeiten als auch „fiktive“ Personen für die Erzählung gewählt. Mir hat gerade die Vermischung von historischen Fakten und fiktiven Ereignissen, sowie Handlungen von Personen sehr gut gefallen. Das Fazit des Romans ist sehr positiv. Es ist ein Buch gegen das Vergessen. Deswegen sind die Geschichten und Erzählungen, welche gegen das Vergessen erinnern wichtig. Schon allein damit sich „diese Geschichte in unserem Lande“ nie mehr wiederholt. Bitte beachten: Die Rezension geht erst am 08.09.2021 auf unserem Blog online und wird auch dann in den sozialen Medien gestreut.

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