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Rezension zu
Der Zirkel

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Mehr als nur Hex-hex

Von: Klassikergeliebte
21.08.2021

[Rezension] Der Zirkel von Lizzy Fry Lizzy Fry ist das Pseudonym von Lucy V Hay: Autorin, Drehbuchautorin und Produzentin und lebt in Devon, Großbritannien. Bibi Blocksberg lässt grüßen? Weit gefehlt. Zwar haben wir es hier auch mit den guten Hexen zu tun und Hexenversammlungen gibt es auch aber die hier beschriebene Magie ist viel mehr als ein niedliches Hex-hex. In „Der Zirkel“ entführt uns Fry in eine dystopisch-fantastisch anmaßende Welt in der die Hexenjagd wieder Einkehr gefunden hat. Fry beschreibt mit teils extrem feministischem Unterton die Unterdrückung der Hexen und der Frauen im allgemeinen. Dies zeigt sich nicht nur in ihrer Wortwahl. So spricht sie von sogenannten „Goodies“. Eine Ableitung von „Goodwife“. Schon im Klappentext wird Atwoods „Der Report der Magd“ zum Vergleich herangezogen. Stilistisch doch komplett anders, zeigt sich aber in beiden Romane die Unterjochung der Frauen als ein wesentlicher Bestandteil und gibt Raum für Interpretationen und Vergleiche zur heutigen Zeit. Dennoch sind die Männer nicht durchweg die Bösen. Besonders positiv herausstechend sind hier zwei männliche Hauptcharaktere die uns begleiten und eine spürbare Entwicklung machen. Wie die meisten Figuren lässt Fry sie wachsen und dadurch lebendig wirken. Der an die Macht kommende Präsident Hopkins stellt die Magie und damit sämtliche Frauen unter einem generellen Verdacht, eine Gefährdung für die Welt zu sein. Unter dem Deckmantel, auch die Hexen vor sich selber schützen zu müssen, lässt er diese durch die Sentinels (eine armeeähnliche Untergruppierung des Geheimdienstes) jagen und töten. Klar das diese sich nicht kampflos ergeben. Rasant teleportiert uns Fry in die in der Zukunft liegende Welt, in der es Hexen, Magie und sogar iHex gibt. Mit einem unglaublichen Talent der Charakterzeichnung, wird schon zu Anfang ein unglaublicher Sog aufgebaut. Das sie Drehbuchautorin ist erklärt hier so einiges. Erstaunlicherweise völlig unbemerkt pflanzt sie dem Leser Bilder in den Kopf, die sich wie ein Film verselbständigen. Von Personen über ganze Landschaften. Ausdruckslos bleibt hier niemand. Andere Autor:innen brauchen dafür oft ellenlangen und teils ermüdenden Beschreibungen. Fry schafft dies völlig latent. Wie durch Magie fesselt die Autorin an die Geschichte und lässt einen nicht los. Mit Spannung durchzogen erzählt sie aus mehreren Perspektiven die Beweggründe und Pläne beider Parteien. Immer wieder gespickt mit Reden oder Zeitungsartikeln die mit Hintergrundwissen versorgen. Ein intelligentes wie auch auflockerndes Stilmittel. Ein magischer Hexenroman, der fesselt, begeistert und dabei nicht vergisst brisante Themen intelligent mit einzuflechten. Auf den ersten Blick ein Blockbuster, auf den zweiten Blick so viel mehr. Für alle Fans die spannende Hexenstories lieben, mit starken aber realistischen Charakteren, platziert in einer dystopischen Welt.

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