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Rezension zu
Heilige Kuh

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Tierischer Roadtrip zum Nachdenken

Von: Jessi's Bücherregal
13.06.2015

Die Kuh Elsie verbringt ihr Kuh-Dasein auf einem ländlichen Hof in den USA. Mit ihrer Freundin Mallory macht sie halt das, was Kühe so den ganzen Tag machen. Gras mümmeln, zu den Bullen rüber schielen und sich melken lassen. Aber Elsie ist dieses Leben irgendwann zu öde und auf einer nächtlichen Wanderung wirft sie einen Blick in das Haus der Bauernfamilie, die versammelt vor dem Fernseher sitzt. Elsies Leben verändert sich schlagartig, als sie dort eine Reportage über Massentierhaltung und Schlachtungen sieht. Sie beschließt den Hof zu verlassen und nach Indien zu gehen, wo Kühe nicht gegessen werden, sondern heilig sind. Da solch ein Vorhaben auf einem Bauernhof meist nicht lange geheim gehalten werden kann, entschließen sich kurzerhand das Schwein Jerry und Truthahn Tom dazu, Elsie auf ihrer aufregenden Reise zu begleiten und in ein besseres Leben zu starten. David Duchovny, bekanntgeworden durch Akte X und Californication, bietet dem Leser mit seinem Debütroman „Heilige Kuh“ einen schrägen Roadtrip, der zum Nachdenken anregt. Und das auf eine sehr charmante Art und Weise. Gesellschaftskritische Themen wurden kurzerhand in eine Tierfabel verpackt und halten dem Leser einen Spiegel vor, der mich stellenweise echt schlucken ließ. Der Autor verzichtet aber ganz bewusst auf den erhobenen Zeigefinger, sondern lässt den Leser seine eigene Meinung bilden, wenn dieser zwischen den Zeilen lesen kann. Der Autor, der selbst Vegetarier ist und sich im Tierschutz engagiert, möchte hier aber nicht nur auf die Missstände in der Massentierhaltung und dem zügellosen Verzehr von Fleisch hinweisen, sondern nimmt auch ganz nebenbei noch die Konflikte der Menschen untereinander aufs Korn. Elsie und ihre Wegbegleiter werden vor allem im letzten Drittel mit dem Hass der Menschen mit unterschiedlichen Religionen und Hautfarben konfrontiert. Duchovnys Protagonisten sind durch die Bank „schräge“ Vögel. Elsie mit ihrem schwarzen Humor, auf den man sich wirklich einlassen muss, der etwas verpeilte Truthahn Tom und Jerry, sorry Shalom, das zum Judentum konvertierte Schwein. Das ein oder andere Lächeln konnten mir die abgedrehten Dialoge schon entlocken, aber manchmal waren mir die Charaktere dann doch etwas zu stumpf und farblos. Fazit: David Duchovny präsentiert mit seinem Debütroman eine gesellschaftskritische Tierfabel die zum Nachdenken anregt. Mit einer stellenweise recht rotzigen Hauptprotagonistin macht es Spaß den Roadtrip zu verfolgen, war für mich aber abschließend zu kurzweilig und nicht ganz überzeugend in der Umsetzung. 3 Blutsterne.

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