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Rezension zu
Die Alster-Schule - Zeit des Wandels

Eine spannende und auch emotionale Zeitreise

Von: Hanne/Lesegenuss
24.07.2021

Handlungsort des Romans ist Hamburg. Der erste Band "Die Alsterschule - Zeit des Wandels" beginnt zur Zeit der Weimarer Republik 1930 und endet 1938. An ihrem ersten Tag als Oberlehrerin am Harvesterhuder Gymnasium sorgt Dr. Felicitas Marquardt gleich für einen Eklat. Zum einen ist sie zu spät dran, gerät in Konflikt mit einem Lehrer und dem Schüler des Schulleiters. Von Schulleiter Grotjahn wird sie dann wegen ihrer persönlichen Einstellung zur Unterrichtsform entlassen, bevor Felicitas überhaupt mit dem Unterricht beginnen konnte. So war sie von Lüneburg nach Hamburg gekommen und hatte erst einmal sich ein Pensionszimmer gemietet. Zurückgehen kam nicht in Frage. Dort in Lüneburg hatte sie zwar ihre Freundin Anneliese, die ihr bestimmt gleichw ieder einen Kuchen backen würde. Ihre Zieheltern waren vor einem Jahr gestorben. Diese hatten alles dafür getan, damit Felicitas studieren konnte. Zitat S. 32 Ihre Zieheltern Fritz und Josephine Marquardt, die stets nach dem Motto gelebt hatten, dass ein Mensch nie arm war, solange er Bücher und einen wachen Geist besaß, die sich manche Mahlzeit vom eigenen Mund abgespart hatten, um ihr das Studium zu finanzieren, und die immer begeistert ihren Geschichten von der Universität gelauscht hatten ... Während des Studiums in Berlin hatte Felicitas Emil kennengelernt, der ebenfalls Lehramt studierte. Sie brauchte seine Hilfe, einen Job. Emil unterrichtete an der Alsterschule und dennoch, die Reformpädagogik war nicht überall gern gesehen. Aber Felicitas bekommt einen Job an der Schule als Lehrerin. Es ist ein Hin und Her in der gesamten Handlung mit Emil und Felicitas. Immer wieder hilft er ihr. Zwischen ihnen ist Sympathie, aber ... Als Anneliese nach Hamburg kommt, setzt sie sich als Ziel Emil zu heiraten. Sie hat diese Vorstellung von Frau, Mutter und so, wie es halt damals gewünscht war. Doch es ist nicht einfach mit Emil, der sehr geprägt ist von seiner Familienvergangenheit. Man hat mehr denn je das Gefühl, dass er sich geißelt. Dies und mehr nachlesen. Und dann ist da noch der Kollege Levi an der Alsterschule. Es kommen unruhige Zeiten. Die braune Macht ergießt sich über das Land. Und es werden die ersten Parolen gegen die nichtarischen Menschen herausgegeben. Gewalt zieht durch die Stadt. Der Kollege Levi muss die Alsterschule verlassen. Die Nazis geben strenge Regeln für den Schulunterricht heraus. Levi unterrichtet jetzt an der Talmud Schule. Hier zeigt Felicitas Rückgrat und understützt diese wo sie nur kann. Und bringt sich dabei selbst in Gefahr. Doch so leicht lässt sie sich nicht verbiegen. Sie ist überzeugte Lehrerin, die Rebellin in ihr. Auf Seite 308 sind einige Rechenaufgaben aufgeführt. Hier nur ein Beispiel: Rechenaufgabe 2: Der Bau einer Irrenanstalt erforderte 8 Millionen Reichsmark. Wie viele Siedlungshäuser zu je 15 000 Reichsmark hätte man dafür erbauen können? In dem Roman "Die Alsterschule - Zeit des Wandels" spiegelt sich ein Stück Zeitgeschichte wieder. Felicitas, eine Frau die sich behaupten muss, aber auch vor schwierigen Entscheidungen steht. Es galt zu überleben. Aber zu welchem Preis. Die maßgeblichen Charaktere sind sehr gut dargestellt. Auch wenn man heutzutage vielleicht über dies oder jenes den Kopf schüttelt, die damalige Zeit forderte es. Die Schilderungen über die Vorgehensweise der damaligen Partei sind ausdrucksstark geschrieben. Und man muss sich fragen, was ist der Unterschied zwischen einem Arier und einem Juden bzw. Nichtarier? Fazit: "Die Alsterschule - Zeit des Wandels" ist ein Roman der Autorin Julia Kröhn, von der ich bisher schon das eine oder andere Buch gelesen habe. Schon von Beginn an ist es ihr gelungen, mich mit dieser Geschichte zu fesseln. Es ist erneut ein Blick in die Vergangenheit, ein Blick in die dunkelste Zeit der Geschichte Deutschlands. Ich bin sehr gespannt, wie es mit der Geschichte weitergeht. #gegendasvergessen

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