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Rezension zu
Der Polizist

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein Höhepunkt in John Grishams Schriftstellerkarriere. Ein Pageturner sondergleichen.

Von: Wolfgang Brunner für Buchwelten
25.06.2021

Stu Kofer ist tagsüber Polizist und abends meist betrunken. Als er an einem Abend stockbetrunken nach Hause kommt und seine Freundin bewusstlos schlägt, schnappt sich sein Stiefsohn Drew die Dienstwaffe und erschießt den Betrunkenen aus Angst, er könne ihn und seine Schwester, wie schon öfter vorgekommen, verprügeln. Der Mörder ist sechzehn Jahre alt, soll aber nach Erwachsenenrecht zum Tode verurteilt werden. Jake Brigance übernimmt den Fall und stellt bald fest, dass sich nicht nur das Leben von Drews Familie schlagartig ändert, sondern auch sein eigenes. . Seit seinem Debüt „Die Jury“, in Deutschland 1992 erschienen, hat mich John Grisham mit seinen Geschichten in den Bann gezogen. Jedes seiner Bücher hat mich auf seine ganz eigene Weise berührt und angesprochen, sodass ich, entgegen der Meinung vieler anderer Leser, uneingeschränkt sagen kann, dass mich dieser Schriftsteller sowohl mit seinen alten als auch neueren Romanen immer wieder überzeugen konnte. Sicherlich unterschieden sich seine letzten Werke wie „Die Wächter“ oder“ Das Manuskript“, um nur die letzten beiden zu nennen, von seinen ersten Romanen. Aber das heißt noch lange nicht, dass sie sich qualitativ zum Schlechteren gewendet haben. Doch nun, mit seinem neuesten Werk „Der Polizist“ ist Grisham ein absoluter Volltreffer gelungen, der die Fans der alten Werke mit einem gewaltigen Schlag wieder gutmütig stimmen dürfte. Zum einen handelt es sich hier wieder um einen „echten“, atemberaubend inszenierten Kriminal- und Gerichtsfall, und zum anderen kehrt Jake Brigance, der Held aus „Die Jury“ und „Die Erbin“ wieder zurück und kämpft um Gerechtigkeit. Es dauerte eine einzige Seite und ich war vollkommen von „Der Polizist“ begeistert. Grishams flüssiger Schreibstil macht das Szenario im Kopf des Lesers sofort filmreif, was dazu führt, dass man sich bereits nach wenigen Minuten bewusst wird, einen Pageturner in der Hand zu halten. Dieser Begriff trifft auf so ziemlich alle Bücher des Schriftstellers zu, aber mit dem vorliegenden Fall hat er sich teilweise selbst übertrumpft und lässt genau die Atmosphäre, die wahrscheinlich viele Anhänger der „alten“ Bücher vermissen, triumphal wieder auferstehen. Die Charakterzeichnungen, die Entwicklung der Handlung, die Wendungen … alles ist perfekt und so grandios geschrieben, dass man nach knapp 700 Seiten gerne noch einmal genau so viel lesen möchte. „Der Polizist“ wird in keinem einzigen Moment langatmig oder gar langweilig. Die verschiedenen Handlungsstränge greifen mühelos ineinander über und machen den Roman zu einem perfekten Werk, das mich noch Tage lang, nachdem ich es gelesen habe, in meinen Gedanken verfolgt hat. Wie man aus den Zeilen unschwer herausliest, bin ich absolut begeistert und würde mir in diesem Fall nichts sehnlicher wünschen als eine Verfilmung. Wie gewohnt greift Grisham Themen auf, die einen selbst bewegen, die zum Nachdenken anregen, die wütend machen. Immer wieder stellt man fest, wie man – ähnlich wie die Protagonisten – ins Zweifeln kommt und sich nicht sicher, welche der Entscheidungen denn die richtige ist. „Der Polizist“ ist in seiner Thematik unglaublich intensiv und nervenaufreibend. Die privaten Belange von Jake Brigance, die für viele langatmig erscheinen mag, macht den Roman sehr authentisch und menschlich. Insgesamt stellt „Der Polizist“ neben „Das Testament“, „Die Kammer“, „Das Urteil“ (und irgendwie eigentlich doch noch so vielen mehr 😉 ) einen absoluten Höhepunkt in Grishams Schriftstellerkarriere dar. Wie man solch ein faszinierendes Buch auch nur ansatzweise schlecht finden kann, kann ich gar nicht verstehen. . Fazit: Ein Höhepunkt in John Grishams Schriftstellerkarriere. Ein Pageturner sondergleichen. ©2021 Wolfgang Brunner für Buchwelten

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