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Rezension zu
Me and White Supremacy – Warum kritisches Weißsein mit dir selbst anfängt

Eine Auseinandersetzung mit unbewussten, rassistischen Gedanken

Von: Marianne
02.06.2021

Layla Saads Instagram Challenge, #MeAndWhiteSupremacy, wurde zu einem schlagenden Erfolg. Teilnehmer sollten 28 Tage lang über „white supremacy“ nachdenken, über die bessere Behandlung, die Menschen mit einer hellen Hautfarbe erfahren. Oft unbewusst, schlummert in jedem Menschen die Haltung, dass weiße Menschen wertvoller sind, meint die Autorin. Sie fordert ihre Leser auf ehrlich zu sich selbst zu sein und diese Vorurteile wahrzunehmen, damit sie ausgeräumt werden können. Sie gibt zu, dass das nicht einfach ist, und sogar sehr schmerzhaft sein kann. Und doch ist es wichtig. Nach einer längeren Einleitung beginnt die „Arbeit“. Vier Wochen lang gibt es für jeden Tag einen Text, der ein bestimmtes Problem beleuchtet. Die Tagesabschnitte lassen sich in jeweils etwa zehn Minuten lesen. Jeder Beitrag beginnt mit einem aussagekräftigen Zitat. Nach einigen grundsätzlichen Gedanken zeigt die Autorin wie sich das beschriebene Problem äußert und warum es wichtig ist sich damit auseinanderzusetzen. Am wertvollsten sind vermutlich die Fragen am Schluss, die jeder Leser persönlich beantworten soll. Gerade diese Reflektion sorgt dafür, dass das Herz berührt wird und Veränderung eintritt. Jede Woche hat einen bestimmten Schwerpunkt. In der ersten Woche geht es um die Grundlagen, also um Denkstrukturen, die uns unbewusst bestimmen. Die zweite Woche steht unter dem Thema Rassismus, in der dritten Woche geht es um Solidarität, und in der vierten Woche schließlich um Beziehungen. Die Autorin ist selbst schwarz. Als Kind wurde ihr von ihrer Mutter gesagt, dass sie sich als schwarzes Mädchen besonders anstrengen muss, denn sie würde härter arbeiten müssen, um das Gleiche zu erreichen wie andere. Das spürt sie auch schmerzhaft in der britischen Schule, die sie besucht. Eine Generation weiter beobachtet sie immer noch dasselbe Problem; so gibt es beispielsweise an der internationalen Schule ihrer Kinder fast nur weiße Lehrer. Die Stärke dieses Buchs sind die persönliche Erfahrungen der Autorin. Ganz offen berichtet sie von ihren Schwierigkeiten, aber auch von ihren Erfolgen. Man spürt ihre große persönliche Betroffenheit, und das steckt an. Vielleicht geht sie zu weit, wenn sie behauptet, dass in jedem Menschen eine rassistische Einstellung steckt, außerdem erscheinen die einleitende Worte etwas zu lang und vielversprechend, doch neben diesen kleinen Nachteilen ist es ein lohnenswertes Buch. Fazit: Eine Arbeitsbuch, um sich mit dem Thema Rassismus und das Privileg des Weißseins auseinanderzusetzen. In einer gelungen Form und mit einer lebendiger Schreibweise, ist dieses Buch empfehlenswert.

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