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Rezension zu
Zusammen ist man weniger alt

Wissenschaft so süffig wie ein Familienroman

Von: Regina Naphets
03.06.2021

Lorenz Wagner hat für sich und seine Kleinfamilie das Zusammenleben in einer Großfamilie entdeckt. Selbst nicht mehr der Jüngste reflektiert er in poetischen Bildern und humorvoll die Begegnungen der vier Generationen, die sich gegenseitig herausfordern und bereichern. „Das kenn ich auch,“ denke ich als Leserin mit Großfamilienerfahrung auf den ersten Seiten. Aber schon bald verknüpft Lorenz Wagner Erlebnisse mit reflektierenden Fragen. Er ist bewandert auf wissenschaftlichem Boden. Und so philosophiert er nicht nur für sich selbst, sondern befragt Wissenschaftler unterschiedlichster Fachrichtungen. Mediziner, Molekularbiologen, Sozialwissenschaftler und Ökonomen kommen zu Wort, immer in einer Sprache, die auch Nichtwissenschaftler verstehen. Die Neugierde, mit der Wagner den vielseitigen Aspekten des Zusammenlebens und dem Phänomen des Alterns nachgeht, hat mich mitgerissen. Immer wieder fließt ein Stück Familiengeschichte zwischen die wissenschaftlichen Erkenntnisse und holt die Wissenschaftler aus ihren Laboren heraus. Auch die Wissenschaftler sind Menschen mit persönlichem Interesse an dem Thema, sind Menschen mit Familie, Menschen, die an einer Krankheit leiden oder sich mit ihrer Vergänglichkeit auseinandersetzen müssen. Wenn Lorenz Wagner zwischendurch Zukunftsvisionen beschreibt, die noch nach Scienceficton klingen, gelingt es ihm doch immer wieder, allen Fragen ein Ziel zu geben : Gesundes Altwerden ist erstrebenswert, weil es das chronologische Alter relativiert und dem Einzelnen und der Gesellschaft nutzt. Und das Zusammenleben in generationsübergreifender Gemeinschaft schafft Voraussetzungen für körperliche und geistige Gesundheit. Wenn Wagner fast etwas romantisierend sein Familienleben beschreibt, kommt mir oft der Gedanke, dass das aber nur die eine Seite der Medaillie ist. Das Buch macht Mut, das Älterwerden nicht als Feind bekämpfen zu müssen sondern sich weiter entwickeln zu dürfen. Jede Antwort wirft in Wagners Buch neue Fragen auf. Auch dieses Thema behandelt Lorenz Wagner: „Älter werden und jung bleiben heißt: seine Neugier wach halten.“

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