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Rezension zu
Southern Gothic - Das Grauen wohnt nebenan

Southern Gothic

Von: hysterika.de
23.05.2021

Es ist jetzt schon eine sehr lange Zeit her, dass mich ein Vampir-Roman überzeugen konnte. Viel zu sehr hänge ich persönlich an den Qualitäten sehr früher Werke – beginnend mit Stokers Dracula und Kings Salem`s Lot. Die moderne Art des Vampirtums konnte oder wollte ich nicht verstehen. Sicher war ich dazu auch nie als Zielgruppe gedacht und somit widerstand ich dem Versuch verstehen zu wollen, warum unsterbliche Vampire sich mit dem täglichen Schulbesuch plagen und eher mit Teenagerliebe denn mit dem notwendigen Stillen des Blutdurstes beschäftigt sind. Nun liegt vor mir das Werk von Grady Hendrix und ich bin nach erfolgtem Lesegenuss sehr positiv überrascht, dass jemand diesem sehr alten Thema ein schmackhaftes Sahnehäubchen aufgesetzt hat. Im Gegensatz zu anderen Werken spielt der Vampir lange Zeit keine wirkliche Rolle. Wir begleiten Patricia durch ihr konservatives Leben und bei ihrem täglichen „Ich-kümmer-mich-um-die-Kinder-und-meinen-Mann“-Klischee. Patricia lebt recht behütet in einer schmuckvollen Vorortgegend, in dem das Zusperren der Türen nicht notwendig scheint. Ihr Mann ist oft auf Dienstreisen, die Kinder zicken herum und sie holt sich ihre Abwechslung durch Teilnahme an einem kleinen Buchclub, den die Freundinnen selbst gründeten, um ein wenig ihrem Einerlei entkommen zu können. Alle erhoffen sich etwas mehr Abwechslung oder Spannung – trauen sich gleichzeitig jedoch nicht, dafür auch etwas zu tun. Sie spielen ihre klassische Hausfrauenrolle (wir befinden uns in den 80ern!) und scheinen damit zufrieden. Eines Tages tritt James Harris als neuer Bewohner in diese Gegend ein und bereits durch sein grandioses Aussehen werden die Damen nervös. Nun geschehen jedoch auch irritierende Dinge, was dazu führt, dass Patricia – nach erfolgtem Studium der einschlägig bekannten Vampirliteratur – zur Erkenntnis kommt, dass es sich bei ihm um einen Vampir handelt. Selbstverständlich steht sie mit ihrem Glauben alleine da und wird wegen ihrer kruden Ideen und Vorstellungen ins Abseits geschoben. Patricia gibt jedoch nicht auf, um lediglich in ihre vorgegebene Rolle zurück zu fallen – nein, sie geht ihren Weg und dieser führt ungebremst zu einem Showdown, wie es vom Leser erwartet wird. SOUTHERN GOTHIC ist eine Danksagung und ein Geschenk an alle Mütter, die sich dem Wind entgegenstellen, um dadurch ihren Kindern das Leben zu erleichtern SOUTHERN GOTHIC bietet einen spannenden Plot, der rasant, flüssig, eingängig und teils mit einer humorvollen Note dargeboten wird. Ein Buch, welches mich rundum zu überraschen wusste und trotz der hohen Seitenzahl viel zu schnell zu Ende war. Spannung und dezenter Grusel kommt nicht zu kurz, einige brutale als auch blutige Szenen werden darüber hinaus geschickt eingewoben. Hendrix erweitert dadurch sehr geschickt seine Zielgruppe in die unterschiedlichsten Richtungen. Kurzum eine absolute Leseempfehlung, unabhängig, ob man Vampire nun mag oder nicht – hier in Gestalt von James Harris eher ein Mittel zum Zweck. Ich habe jede Seite genossen und bin immer noch überrascht, wie ein Autor der heutigen Zeit durch seinen Vampir-Thriller diesem fast ausgelutschten Genre noch etwas hinzufügen, wenn nicht sogar wiederbeleben konnte. Klare Empfehlung eines mir bis dato eher unbekannten Schriftstellers. Hysterika.de/JMSeibold/23.05.2021

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