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Rezension zu
Die Bibliothek der Schwarzen Magie 1

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Interessanter Auftakt

Von: engelsmomente
31.05.2015

Es beginnt mit der Vorstellung von Elaine. Sie arbeitet in der Großen Bibliothek, hat aber keine besondere Stellung inne. Ihr magisches Potential hat sie zu dem Job gebracht, allerdings ist dieses Potential kaum vorhanden. Zu höheren magischen Tätigkeiten wäre sie kaum fähig. Insgesamt ist sie aber mit ihrem Job zufrieden, bis sie die magischen Bücher eines Herzogs durchgeht und von einen Fluch getroffen wird, der sämtliches Wissen der Bibliothek in ihren Kopf presst. Aus Angst vor der Inquestio sagt sie nichts, sondern versucht sich selbst einen Reim auf die Sache zu bilden, was sie bald in Gefahr bringt. Den Einstieg fand ich etwas langweilig. Es dauert zwar nicht lang, bis der Fluch ausgelöst wird, aber durch viele Wiederholungen, die einem nicht wirklich mehr Erkenntnisse geliefert haben, hatte ich das Gefühl, dass es sich sehr hinzieht. Das Wissen selbst und wie Elaine es handhabt, fand ich aber wieder gut, sodass ich bald besser ins Buch fand. Die Charaktere gefielen mir ganz gut, nur mit Elaine hatte ich am Anfang so meine Probleme. Sie ist erst ein sehr schwacher Charakter. Zurückhaltend, schüchtern und auch einsam. Sie ist als Waise aufgewachsen, in der Schule der Einzigartigen (für Magier) gemobbt worden und konnte sich durch ihr geringes magisches Potential nicht wehren. Man könnte Mitleid mit ihr haben, ich fand es leicht anstrengend, was wohl auch an den Wiederholungen lag. Nach dem Fluch ändert sich aber auch ihre Persönlichkeit. Obwohl sich an ihrer wenigen Macht nichts geändert hat, besitzt sie jetzt umfangreiches Wissen und ein Verständnis für Magie, dass es ihr ermöglicht, in ihrem eher bescheidenen Rahmen eine große Wirkung zu erzielen. Dadurch wird sie selbstbewusster und kommt öfter aus sich raus, was mir dann auch besser gefallen hat. Da fing ich an sie richtig zu mögen. Daria, ihre beste Freundin und Mitbewohnerin, ist sehr offen und wirkt wesentlich erwachsener als Elaine. Zudem hat sie mehr Erfahrung mit Männern und versucht Elaine dazu zu bringen, mehr aus sich herauszukommen. Ihre lebensfrohe und lockere Art passt ganz gut ins Buch und gleicht Elaines anfänglich passives Verhalten aus. Inquestor Zorn ist nicht so leicht zu durchschauen. Er bekleidet eine hohe Machtposition, die ihn selbstsicher macht. Ansonsten wirkt er überlegen, aber gelangweilt. Die Inquestio ist für magische Verbrechen zuständig, weshalb es vermutlich nichts gibt, dass er nicht schon gesehen hat, oder dass ihn beunruhigen könnte. Trotz seines kalten und abweisenden Verhaltens mochte ich ihn irgendwie. Insgesamt waren die Charaktere gut gestaltet und ich konnte sie die meiste Zeit gut nachvollziehen. Auch die Nebencharaktere haben mir gefallen, die guten wie die Bösen gleichermaßen. Ein paar weniger Wiederholungen und die Personen wären noch runder gewesen, da sie so einfach entsprechend ihres Charakters hätten handeln können, statt dass es einem noch jedes Mal gesagt werden muss. Der Stil war in Ordnung und ich konnte die Geschichte recht flott lesen. Es ist nicht das spannendste Buch, dass ich je gelesen habe, aber durch die Informationen ist es dennoch ganz interessant, sodass ich zwischendrin eigentlich nie die Lust verloren habe, auch wenn einige Passagen eher mäßig spannend waren. Großes Manko waren die von mir schon oft erwähnten Wiederholungen. Am Anfang wird auf gefühlt jeder Seite betont, dass Elaine im magischen Sinne sehr schwach ist und diverse Sachen nicht kann. Später ändert sich das ein wenig. Nach dem Fluch ist jedes Mal, auch nach 300 Seiten (!) immer noch von dem Wissen die Rede »das gewaltsam in ihren Kopf gepresst wurde« oder sie nicht haben wollte, oder dass sie gegen ihren Willen erhalten hatte. Der Leser war bei jenem Ereignis dabei, ein einfaches »das neue Wissen« hätte da definitiv gereicht, die Erklärung hätte sich der Autor sparen können. Als Leser kam ich mir bei dem Buch wieder sehr dumm vor. Diese Wiederholungen haben mich einige Nerven gekostet und meinen Gesamteindruck des Buches geschmälert. Die Idee gefiel mir wirklich sehr gut. Wie schon beschrieben mochte ich den Umgang mit dem Wissen. Immer wieder schieben sich Flüche o.ä. in Elaines Gedanken mit denen sie ziemlich viele schlimme Dinge anstellen oder andere Leute in ihre Schranken weisen könnte. Zudem erfährt man durch sie einiges mehr von der Geschichte der Welt, als »offiziell« erzählt wurde. Bei dem Wissen in Elaines Kopf handelt es sich nicht nur um Zauber aller Art, sondern auch um Wissen aus anderen Bereichen. Eben zur Geschichte oder zu bestimmten Wesen. So bekommt man einen ziemlich guten Blick auf die Welt, der mir gut gefallen hat. Das Ende hat mich dann noch überraschen können. Es war spannend und magisch. Ein guter Abschluss des Buches, der noch eine große Frage offen ließ, was aber nicht weiter störend war, da ja das Thema bzw. die Handlung des Buches gut abgeschlossen wurde. Fazit: Mit weniger Wiederholungen hätte es mir wesentlich besser gefallen. Die Idee konnte mich direkt ansprechen und auch die Umsetzung fand ich ganz gut. Es mag ab und an etwas tempoärmer sein, insgesamt konnte es mich aber gut unterhalten. Von mir gibt es solide 3,5 von 5 Herzen.

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