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Rezension zu
Die Mauern von Porto

Ein starker 3. Teil der Serie

Von: Bücherserien.de
22.03.2021

Als in einem alten Viertel von Porto nach einem Brand zwei Skelette gefunden werden, steht die Mordkommission um Inspektor Fonseca vor einer großen Herausforderung. Dort leben die Bewohner gemeinsam auf engstem Raum. Sie sind eine eingeschworene Gemeinschaft. Obwohl auch die Kriminalitätsrate beachtlich ist, halten sie zusammen. In den engen, verwinkelten Gassen des Bairro da Sé scheint jeder wichtige Informationen für die Ermittler zu haben. Aber niemand redet. Stattdessen wollen die Bewohner Gerechtigkeit für die beiden Menschen, die in dem alten, leer stehenden Haus umkamen. Unter Zeitdruck gerät das Team um Fonseca, als es zu einem weiteren Todesfall kommt. Sie wissen, dass sie dem Mörder dicht auf den Fersen sind. Aber der entscheidende Hinweis fehlt noch immer. Kritik: Der spannende Kriminalroman „Die Mauern von Porto“ von Mario Lima entführt die Leser nach Portugal. Die portugiesische Hafenstadt ist dem Autor wohlbekannt, was der Leser mit jeder Zeile deutlich spürt. Es gelingt ihm, die typische Atmosphäre vor Ort zu transportieren. Seine bildhaften und sehr lebendigen Beschreibungen des Ambientes, des Viertels, der Architektur und der kulturellen Eigenheiten ziehen die Leser mitten hinein in die Geschichte. Das Ermittlerteam um Chefinspektor Fonseca besteht ausschließlich aus interessanten Charakteren, die in diesem Band der Reihe durch den Neuzugang Tété Marinho, eine erfahrene Ermittlerin mit angolanischen Wurzeln, ergänzt wird. Ebendiese Ermittlerin sorgt dafür, dass auch historische Fakten den Roman bereichern. Die Kolonialzeit der Portugiesen spielt hier eine wichtige Rolle. Mario Lima beschreibt das Dilemma, in dem sich Menschen wie Tété Marinho befinden, die weder hier noch da wirklich zuhause sind. „Die Mauern von Porto“ ist ein Kriminalroman, in dem die schwierige Ermittlungsarbeit im Vordergrund steht. Er zeigt, dass den Polizisten durch gesellschaftliche Machtpositionen oft die Hände gebunden sind. Der Autor übt Gesellschaftskritik und hadert mit dem Rechtssystem. Der Fall selbst ist für den Leser eigentlich schnell gelöst. Dadurch kommt eine andere Art von Spannung auf. Die Leser begleiten die Ermittlungen und setzen nach und nach das ganze Puzzle zusammen. Interessant sind die Gründe, die zu den Morden führten. Diese werden aus mehreren Blickwinkeln betrachtet. Der Kriminalroman ist schnell gelesen und setzt die Reihe um Inspektor Fonseca und sein Team auf gelungene Weise fort. Dass Mario Lima in Portugal zuhause ist, wird anhand der vielen Details deutlich, die er in seinen Roman einfließen lässt. Er geht auf typische Gerichte und gute Weine ein und spricht damit jeden Portugal-Fan direkt an. Mein Fazit: Wer einen Kriminalroman mit viel Lokalkolorit lesen möchte, ist mit „Die Mauern von Porto“ auf der sicheren Seite. Allerdings sollte von vornherein klar sein, dass es hier kein langes Rätseln um den Täter gibt. Mario Lima stellt die Polizeiarbeit in den Vordergrund und demonstriert den manchmal falschen Zusammenhalt in ärmlichen Wohngegenden wie im Bairro da Sé auf eindrucksvolle Weise. Der Autor zeichnet ein Bild von Porto, das alle liebenswerten und auch die unangenehmen Seiten der Hafenstadt darstellt.

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