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Rezension zu
Babar, der kleine Elefant

Babars Abenteuer vereint in einem elefantenstarken Bilder- und Vorlesebuch.

Von: Fernweh_nach_Zamonien
12.03.2021

Ein elefantenstarker und -schwerer Bücherschatz: Die Abenteuer des Elefanten sind für mich ein Stück Kindheitserinnerung, auch wenn ich damals nur die Zeichentrickserie kannte und bislang noch keine der Geschichten gelesen hatte. Alle Erzählungen sind nun in einem großen Sammelband vereint. Die fünf Geschichten wurden erstmals veröffentlicht in den Jahren 1931 bis 1941. Die Idee hierfür stammt von Jean de Brunhoffs Ehefrau Cécil, die den Söhnen Geschichten eines kleinen Elefanten namens Babar erzählte. Sie eignen sich aufgrund der leicht verständlichen Sprache und der kurzen Texte sehr gut zum Vorlesen. Einfühlsam, humorvoll und warmherzig sowie in einfachen Worten wird Babars Abenteuer erzählt. Der Bildanteil ist sehr hoch und den farbenfrohen und kunstvollen Illustrationen wird viel Raum gegeben. Jean de Brunhoffs Liebe zu Farben und Formen und die künstlerische Ader wird beim Anblick der Zeichnungen schnell deutlich. Mit nur wenigen Strichen erschafft er eine wunderschöne und elefantastische Welt. Sowohl die fröhliche und sorglose Stimmung wie auch die abenteuerliche teils gefährliche Atmosphäre wird wunderbar eingefangen. An die große aber verschlungene Druckschrift musste ich mich während der ersten Seiten gewöhnen. Hier hätte mir entweder eine klassische Druckschrift oder Schreibschrift (wie im Original) besser gefallen. Wobei letztere für jüngere Leser vielleicht Probleme beim Selberlesen bereithält. Der Protagonist ist liebenswert und sympathisch: Babar hat durch den Tod seiner Mutter und die Flucht vor den Jägern Schlimmes erlebt und ist trotzdem ein freundliches und wissbegieriges Kerlchen, mit dem Herz am rechten Fleck. Auch die Nebencharaktere sind liebevoll gestaltet: Vetter Arthur und (künftige) Ehefrau Céleste, der beste Freund, Affe Zéphir, oder Cornelius, der königliche Berater und rechte Hand des Königs, uvm. Den Part des Antagonisten übernimmt der kriegerische Rataxès, König der Nashörner. Langweilig wird es in Célesteville nie: es wird Hochzeit gefeiert, eine aufregende Reise im Heißluftballon folgt, das Königreich muss vor den Nashörnern beschützt werden und schon bald kündigt sich Nachwuchs an. Die Geschichten schlagen aber auch leise Töne an, thematisieren Verlust, Trauer und Tod und büßen dennoch nichts von ihrer unterhaltsamen und humorvollen Seite ein. Kritische Stimmen mögen vielleicht einige Punkte bemängeln oder als pädagogisch ungeeignet bezeichnen, weshalb ich hierauf kurz hinweise: Die alte Dame nimmt Babar bei sich auf, erzieht und kleidet ihn jedoch wie ein Menschenkind. Zurück im Urwald wird er König gründet eine Stadt, in der die Tiere wie Menschen leben. In der Weihnachtswerkstatt finden sich (ausschließlich im Text erwähnt) Zimmer für Spielzeugsoldaten und -waffen. Auch die Szene auf der einsamen Insel bei der Babar und Céleste auf hungrige Kannibalen treffen, sollte man gemeinsam und kritisch mit seinen Kindern betrachten. Ich sehe diese fünf phantasievolle und abenteuerliche Geschichten als Märchen, bei denen man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen und die Entstehungszeit der Geschichten berücksichtigen sollte. Zudem vermitteln sie wichtige Werte wie Freundschaft und Liebe, Mut und Hoffnung sowie Zusammenhalt und Familiensinn, Demut und Dankbarkeit. Von uns gibt es für dieses unterhaltsame wie nostalgische Leseerlebnis und die farbenfrohen Illustrationen 4 von 5 Sternchen sowie eine Leseempfehlung für Groß und Klein, Jungen wie Mädchen!

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