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Rezension zu
Im Wald der Lügen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Geht so

Von: Salmian
07.03.2021

INHALT: Angie und Paul führen eigentlich ein schönes, kleines Familienleben mit ihrem kleinen Sohn PJ - doch dann stirbt Pauls Bruder Henry und sie müssen sich auf den Weg von Wisconsin nach New York machen, um sich um Pauls Nichte Ruby zu kümmern. Dort erfahren sie, dass Henry's Frau Silja ihre Familie verlassen und Henry sich aufgrunddessen selbst vergiftet hat. Doch plötzlich verdächtigt die Polizei Silja, ihren Ehemann vergiftet zu haben, wodurch die schweigsame Ruby abermals befragt wird. Und wäre das nicht genug, deutet eine Reporterin in Angies Anwesenheit auch noch an, dass ihr Ehemann Paul nicht der ist, der er vorgibt zu sein. MEINE MEINUNG: Das Cover des Buches hat mich von Anfang an unheimlich angesprochen, weshalb ich mich um die Rezension beworben habe. Im Allgemeinen wird das Buch aus der Sicht der drei Frauen geschrieben, was ihm ein gewisses Tempo gibt, vor allem, wenn die Kapitel relativ kurz sind, es also schnelle Sichtwechsel gibt. Hier muss ich aber leider auch schon mit den positiven Aspekten enden. Siljas Sicht spiegelt die Vergangenheit, diesen Zeitstrahl mochte ich tatsächlich ziemlich gerne, da ich ihn definitv am Interessantesten fand. Angie und Ruby hingegen erzählen beide aus ihrer Sicht die Gegenwart. Hier habe ich aber bezüglich der Zeitformen und Erzählweisen so meine Probleme gehabt. Angies Sicht wurde in der Ich-Form im Präteritum geschrieben. Die Ich-Perspektive mag ich nicht sonderlich, darüber könnte ich aber noch hinwegsehen, wenn Rubys Kapitel nicht so unfassbar anstrengend geschrieben worden wären. Ihre Kapitel wurden, genau wie Siljas Kapitel, aus ihrer Sicht geschrieben, allerdings in Präsens, was ich in dieser Kombination absolut nicht mochte. Auktorial+Präteritum oder Ich-Erzähler+Präsens sind für mich vollkommen in Ordnung, so mochte ich ihre Kapitel absolut nicht, obwohl sie zwischenzeitlich eigentlich immer aufschlussreich waren. Leider war Sympathie in diesem Buch auch fast durchweg ein Fremdwort, denn bis auf Rubys Lehrerin Miss Wells und Silja (zum Ende des Buches auch noch Ruby) wurden alle Personen unfassbar negativ dargestellt. Vor allem die unfassbar naive, gottesfürchtige Angie, die nichts als ihren Haushalt und ihr Baby im Kopf hatte und alle anderen Frauen, die nicht diesser klassischen Rollenverteilung folgten, verurteilte, konnte ich absolut nicht leiden. Allgemein wurde das Baby für meinen Geschmack einfach viel zu oft mit immer wiederkehrende Floskeln thematisiert, obwohl es eigentlich keine sonderlich wichtige Rolle gespielt und auch nicht großartig zur Geschichte beigetragen hat. Bei Paul und Henry hätte allein der ständig wiederkehrende Patriotismus schon ausgereicht. Ein Spannungsbogen war leider auch nicht wirklich zu finden. Nach ca. 2/3 des Buches gab es das erste etwas spannendere Kapitel, welches die Autorin sofort genutzt hat, um fast 100 Seiten uninteressante, unnötige Story niederzuschreiben, bis es mit dieser Szene weiterging. Unnötig fand ich auch die Namen von Angies Freundinnen und Schwestern, denn abgesehen davon erfuhr man von ihnen nichts, musste aber immer wieder überlegen, wer denn Person XY war. Zudem gab es leider immer wieder Wiederholungen oder Unstimmigkeiten (im ersten Satz war fast niemand in der Kneipe, im Satz danach war sie plötzlich voller Leute). Auch die Aufdeckung aller Geheimnisse war leider nicht zufriedenstellend, denn so ziemlich alle Geheimnisse habe ich schon deutlich früher vermutet. Das Ende von Angie fand ich ganz gut, wie die Geschichte für Ruby und Silja weiterging, mochte ich allerdings nicht. Zum Schluss noch Kritik, bei welcher ich SPOILERN muss: im Buch wird nie thematisiert, dass Silja David von Henry erzählt, wie er darauf reagiert, plötzlich wird man als Leser aber vor vollendete Tatsachen gestellt und David weiß offensichtlich schon längst davon.

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