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Rezension zu
Regretting Motherhood

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wir brauchen mehr Ehrlichkeit, was das Thema Mutterschaft betrifft

Von: buchmafia
03.03.2021

Seit Jahren lese ich immer wieder feministische Sachbücher und verfolge die Debatten auf Twitter aufmerksam. Es hat sich viel getan in den letzten Jahrzehnten. Ich habe das Gefühl, dass wir langsam an dem Punkt angekommen sind, wo man als Frau in den meisten sozialen Gruppen sagen kann, dass man sich auch ein Leben ohne Kinder vorstellen könne, ohne, dass man sich sofort ins gesellschaftliche Aus katapulitiert. Das wurde in langem feministischem Kampf erreicht. Nun wird es Zeit, den nächsten Schritt zu gehen: darüber zu sprechen, dass das Muttersein für viele Frauen wunderbar ist, dass es aber auch Mütter gibt, die das Mutterdasein bereuen. Vor einigen Jahren las ich in einer großen deutschen Zeitung fasziniert einen Bericht über Orna Donaths Studie "regretting motherhood". Der Gedanke, dass Mütter es bereuen könnten, Kinder bekommen zu haben, war mir bis zu diesem Zeitpunkt nie gekommen. Als ich nun also sah, dass Donaths Buch über ebendiese Studie auf Deutsch veröffentlicht wurde, war mir klar, dass ich das Buch lese muss. #regrettingmotherhood ist eine Tiefenstudie. Obwohl das Phänomen wahrscheinlich weitaus mehr Mütter betrifft, konnte Donath nur 23 israelische Frauen auftreiben, die sich tatsächlich für die Interviews zur Verfügung stellen. Zu groß war die Angst vor Stigmatisierung - denn sind wir ehrlich: wer als Mutter zugibt, seine Mutterschaft zu bereuen, macht sich von ALLEN Seiten angreifbar. Dornath selbst fügt immer wieder erboste Kommentare aus Mütterforen über ihre Studie an. Dabei ist die Thematik so, so wichtig. Die Teilnehmerinnen erzählen ehrlich und schonungslos, weshalb sie sich im Nachhinein nicht mehr für Kinder entscheiden würden. Dabei sind sie alle grundverschieden - die einen, die eigentlich nie Kinder wollten, die, die nach der Geburt merkten, dass sie nicht für das Muttersein gemacht waren und die, die sich erst Jahre später, als die Kinder schon älter waren, eingestanden, dass sie ihr Leben hätten ganz anders Leben können als mit der dauerhaft belastenden Mutterschaft. Und dass sie die andere Möglichkeit wahrscheinlich bevorzugt hätten. Mir persönlich hat das Buch vor allem klargemacht, dass Mutterschaft so viel mehr ist als "ein paar anstrengende Jahre, dann ist das Schlimmste rum". Und dass man sich diese Entscheidung wirklich nicht einfach machen kann. Ich konnte viele neue Sichtweise mitnehmen und habe größten Respekt für die Frauen, die den Mut hatten, sich für diese Studie zur Verfügung zu stellen. Never stop fighting for our sisters ✊🏽

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