Rezension zu
Farm der Tiere

Achtung Spoiler – wer das Buch noch nicht gelesen hat! Nachdem der betrunkene Farmer, Mr. Jones, zu Bett gegangen war, versammelten sich die Tiere des Bauernhofs in der großen Scheune, um der Rede des alten und klugen Eber, Old Major, zu lauschen, in welcher er die Tiere zum Aufstand gegen die Menschen bewegen möchte. Die Umstände, die er diesem Aufstand zollt, sind die Sklaverei und das Elend der Tiere. Die Ursache dieser Umstände sind die Menschen, die nichts produzieren, sondern nur konsumieren. Es muss ein gerechtes System für alle Tiere her – ohne Menschen. Folglich: Vier Beine sind gut, zwei Beine sind schlecht. Bald darauf stirbt Old Major und die Tiere bereiten ihre Revolution vor. Angeführt werden sie dabei von den Schweinen, die die klügsten unter den Tieren sind. Und so jagen sie, nach einem kurzen Aufstand, die Menschen vom Hof. „Animal Farm“ ist eine Art Parodie auf die Geschichte der UdSSr nach der Oktoberrevolution. Demnach kann man die historischen Handlungsstränge in der Geschichte sehr gut verfolgen. Diese ist als Fabel aufgebaut, in der die Hauptprotagonisten Tiere sind. Das neue System, das den Tieren Wohlstand und Freiheit bringen sollte, artet schrittweise in eine Machtübernahme der „Schweine“ aus (man überlege sich hier, wer wohl mit welchem Tier gemeint ist ;-)) Was zuerst sehr gut aussieht, endet schließlich in einer Diktatur, wo Angst und Schrecken vorherrschen und sich die Tiere mit den Menschen verbünden. Eine Gruppe herrscht über den Rest. Wenn man sich die einzelnen Tiere näher ansieht, kann man sehr gut erkennen, wer wen verkörpert soll – fantastisch!! „Die Farm der Tiere“ ist „eine politische Parabel der Weltliteratur“ schreibt Eva Manesse. Und dem kann ich mich nur anschließen. Die Tiere perfekt in Szene gesetzt, fantastisch durchdacht, strukturiert „umgebaut“ auf die sowjetische Historie. Ein Buch, dass Mann/Frau gelesen haben sollte – auch ohne historische Vorkenntnisse, da es auf vielerlei Historien ummünzbar ist *zwinkerzwinker*