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Rezension zu
Das Universum – Was unsere Welt zusammenhält

Guter Einstieg für Jugendliche und interessierte Laien

Von: Koreander.net
12.01.2021

Um es gleich vorweg zu nehmen: Das Buch ist inhaltlich sehr gut, liest sich zügig und einfach, ist schön illustriert und greift zahlreiche spannende Themen und Fragestellungen auf. Aber, und das ist ein ganz wesentliches „Aber“, ist das Buch ganz sicher nicht „ab 10“ geeignet, wie es empfohlen wird. Wesentliche Begriffe werden nicht erklärt, sondern als bekannt vorausgesetzt, während andere mehrmals erklärt werden. Eine Logik dahinter ist nicht zu erkennen. Manche Artikel sind kindgerecht aufbereitet, andere sind merklich bemüht, scheitern aber an der Aufgabe. „Das Universum“ ist eine Anthologie, was bedeutet, dass Stephen und Lucy Hawking als Herausgeber fungieren und zahlreiche Beträge von Wissenschaftler*innen gesammelt haben. Und wie es dann so ist, können manche gut schreiben und andere eben weniger gut. Das ist ja auch nicht unbedingt eine Kernkompetenz von Nobelpreisträgern. Allerdings ist die Diskrepanz recht nervig. Während die Bücher von Stephen Hawking sehr verständlich geschrieben sind, obwohl sie sich vornehmlich an ein erwachsenes Publikum richten, sind die Sammelbände für Kinder teils weniger gut zu lesen. Kinder dürften deswegen mehr frustriert als motiviert werden, wobei letzteres ja eigentlich das Anliegen des Buches ist. Für Leseratten, die sich bereits durch zahlreiche Sachbücher gewühlt haben, schätze ich, dass 14 Jahre wohl eher als Empfehlung zutreffen dürfte. Jugendliche und Erwachsene werden jedenfalls noch genug lernen können. Tatsächlich sind manche Beiträge derart herausragend, dass das ein oder andere Problem sehr verständlich erklärt wird. Man muss sich allerdings auch mit einer gewissen Redundanz zufrieden geben. Das liegt wohl in der Natur sich überschneidender Fachbeiträge. Allerdings gibt es auch einige Fehler. Da passt dann mal der Text nicht zur Grafik oder ein wissenschaftlicher Sachverhalt wird auf zwei aufeinanderfolgenden Seiten gegensätzlich wiedergegeben. Da man davon ausgehen kann, dass die Autor*innen wissen wovon sie schreiben, kann dies nur ein Flüchtigkeitsfehler bei der Übersetzung gewesen sein. Für Leser*innen mit Vorkenntnissen spielt das keine Rolle und man korrigiert in Gedanken automatisch. Für die Zielgruppe Kinder ist das allerdings ärgerlich. Mama und Papa dürften in Erklärungsnöte geraten. Erste Antworten auf erste Fragen Für meinen Geschmack wird auch zu unkritisch mit den Themen des technologischen Fortschritts umgegangen und der Blick auf die Welt ist doch auch arg amerikanisiert. Man kann Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Laien durchaus etwas Kritik zutrauen ohne gleich das Interesse am Thema zu beschädigen. „Antworten auf die großen Fragen der Menschheit“ ist etwas anderes als nur aufzuzeigen, wohin die Forschung geht und was wir bereits wissen. Der ethische Umgang mit dem „was möglich ist“, sollte Fundament der „großen Fragen der Menschheit“ sein. Wer dieses Buch also für seine Kinder kauft, sollte sich auf einige Nachfragen und Frustrationen einstellen. Für Jugendliche und Erwachsene, die einen einfach geschriebenen Einstieg in „Das Universum“, Zeitreisen, Dunkle Materie und Energie, Leben im Weltraum oder die Zukunft der Menschheit suchen, ist die Sammlung gut geeignet. Wer sich bereits etwas auskennt, vielleicht sogar schon etwas von Stephen Hawking gelesen hat, liest besser bei Neil Degrasse Tyson weiter.

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