Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Wassertöchter

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Bizarr

Von: Mirabellaparadise
20.10.2020

Bei dem Thriller WASSERTÖCHTER von ULE HANSEN (Pseudonym eines Autorenduos) handelt es sich um Teil III der Emma-Carrow-Trilogie. Meines Erachtens ist es kein Problem, den 3. Band zu lesen, ohne die ersten 2 Bände zu kennen. Zahlreiche informative Rückblicke erleichtern den Einstieg. Die in Berlin spielende Handlung wird aus Sicht der Fallanalystin Emma erzählt. Der Sprachstil ist sehr gewöhnungsbedürftig, da er aufgrund seiner Strukturierung eher an Denkvorgänge erinnert. Emma wurde im Alter von 19 Jahren von Uwe Marquardt gefangen gehalten, vergewaltigt und misshandelt. Der Täter wurde verurteilt, hat seine Gefängnisstrafe abgesessen und befindet sich wieder auf freien Fuß. Mittlerweile hat er einen Bestseller über sein Vergehen geschrieben und viele, ihm treu ergebene Anhänger gefunden, die seine Taten mehr oder weniger nacheifern. Nun schleicht er sich wieder in Emmas Leben. Der Anfang des Thrillers zieht sich in die Länge. Nach dem 1. Drittel kommt Fahrt in die Geschichte und man wird in den Bann gezogen. Mein Lesevergnügen wurde jedoch beeinträchtigt, da einige Szenen ins Absurde abgleiten: Ich kann mir z. B. nicht vorstellen, dass die Polizei einen vorbestraften Sexualstraftäter als externen Berater engagiert und darüber hinaus sein ehemaliges Opfer dazu nötigt, mit diesem zusammenzuarbeiten. Ebenso finde ich es bizarr, dass sich die Ermittlerin auf einem Seziertisch in der Pathologie gynäkologisch untersuchen lassen möchte, noch dazu von jemanden, mit dem sie engen beruflichen Kontakt hat. Überaus bedenklich empfinde ich, dass Emma ihre 5jährige Nichte zu gefährlichen Nachforschungen mitnimmt. Für mich ist es auch absolut unbegreiflich, wieso man die eigene Familie nicht in Sicherheit bringt, wenn man bekannterweise im Focus eines flüchtigen Triebtäters sowie dessen Fangemeinde steht. Der Showdown war nicht wirklich überraschend, da der mutmaßliche Täter von Anfang an vorhersehbar ist. Dennoch kann ich WASSERTÖCHTER als spannende Lektüre weiterempfehlen, da einige „Schauplätze“ derart detailliert beschrieben wurden, dass man sich als Leser/in fühlt, als wäre man mitten im Geschehen.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.