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Rezension zu
Der Konsumkompass

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Super für Nachhaltigkeits-Anfänger

Von: StadtLandLesen
09.08.2020

Allein die Einleitung dieses Sachbuches finde ich schon unheimlich stark. Es geht um die Verwirrung der Konsumenten, was denn jetzt eigentlich nachhaltiges Handeln ist, wie man das im Alltag realistisch hinbekommt und schneidet an, dass es viele falsche Fakten zu dem Thema gibt. Direkt nach dieser kurzen aber knackigen Einleitung findet man ein kleines Glossar. Dort werden Begriffe wie Treibhausgase, Co2-Äquivalent, Erneuerbare Energien und Seltene Erden nochmal kurz verständlich erklärt. Das Anliegen der Autorin ist es, dass dieses Buch wie ein Nachschlagewerk verwendet werden kann. Deshalb gibt es auch nach jedem Kapitel einen kleinen Fazitkasten, in dem alles nochmal kurz und knackig zusammengefasst ist. In den Buchdeckeln findet man übrigens einen sehr anschaulichen Saisonkalender für Obst und Gemüse. Das finde ich klasse! Das Buch ist in 5 größere Themen unterteilt: Müll, Verkehr, Energie, Essen und Konsum. Leider erklärt die Autorin mir gerade beim Themenkomplex Müll an manchen Stellen nicht ausführlich genug. Zum Beispiel werden bei der Rubrik "Getränke - Mehrweg oder Einweg?" zwar die gängigen Behältnisse erklärt, allerdings hätte ich es schön gefunden, wenn die Autorin noch auf Sprudelmaschinen wie z.B. Sodastream eingegangen wäre. Genauso wie sie beim Kapitel Kaffe sehr ausführlich die Alukapseln behandelt hat aber die Kapseln aus Papier nur in einem Satz erwähnt hat. Das fand ich sehr schade. Es ist ja ziemlich offensichtlich, dass Alukapseln eher umweltunfreundlich sind aber bei den Papierkapseln ist man sich selten so sicher. Ist das jetzt nur gefühlt umweltfreundlicher oder auch wirklich so? Im Fazit steht dann, dass sie umweltfreundlicher sind aber leider ohne wirkliche Erklärung. Ich bin eben eine ziemliche "Anfängerin" auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit und hätte mir an manchen Stellen eine etwas ausführlichere Erklärung gewünscht. Gerade wenn es um Alternativen geht, hätte man noch etwas ins Detail gehen können. So wird nur aufgezeigt, welche Sachen bzw. Handlungen besonders umweltschädlich sind und vermeiden sollte aber was ist die Alternative? Die wird in einigen Fällen leider zu schwach oder gar nicht aufgezeigt. Ich habe meinen Alltag bzw. Haushalt schon etwas umweltfreundlicher gestaltet z.B. mit Bienenwachstüchern, Sodastream, fester Seife in fast allen Bereichen etc. Manche dieser Dinge spricht die Autorin auch an aber sie beschreibt nicht inwiefern sie vielleicht umweltfreundlicher sind oder ob es nur eine Marketing Masche ist. Beim Themenkomplex Verkehr habe ich dann wieder einiges dazulernen können und die Ausführungen sind durchaus auch ins Detail gegangen. Meine Entscheidung für die Bahncard war also die richtige. Ich müsste sie nur noch öfter nutzen. Auch die weiteren Themenkomplexe waren dann wieder für mich ausführlich genug dargestellt. Man hätte meine Kritik vielleicht etwas abmildern können, hätte man das Kapitel "Richtig Essen" direkt nach dem Müll platziert. In beiden Kapiteln geht es um den Konsum und eben den Müll von Lebensmitteln. Daher hätten diese beiden Kapitel hintereinander für mich mehr Sinn gemacht. Denn im Kapitel "Richtig Essen" geht es dann auch um die oben erwähnte Sprudelmaschine, deren Erwähnung ich im Müllkapitel vermisst hatte. Das Schlusswort der Autorin ist richtig stark. Letzlich ist ihr Fazit, dass jeder zwar seinen Beitrag zum Aufhalten des Klimawandels beitragen sollte aber die großen Klimasünder nicht aus dem Blick behalten sollte. Man soll den Unternehmen und der Politik so richtig auf die Nerven gehen. "Manchmal scheint mir, dass wir ruhiggestellt werden sollen, mit einer Strategie, die Versprechen und Drohung zugleich ist: Wenn ich mich richtig verhalte - richtig esse, einkaufe, reise -, dann lässt sich das Klima retten. Während wir eifrig mit Hilfe des CO2-Rechners auf der Seite des Umweltbundesamtes ermitteln, wie sehr wir zum Klimawandel beitragen, mit unserem Konsumverhalten, und uns permanent ein schlechtes Gewissen umweht, weil irgendwie alles, was Spaß macht, unsere Bilanz versaut, während wir zu verzichten lernen und im Schwarzwald urlauben statt in New York (oder wenigsten nur mit ultraschlechtem Gewissen zu unserem Langstreckenflug starten), genießen im Autoland Deutschland die Hersteller immernoch weitgehend Narrenfreiheit, wird die Energiewende eher zögerlich vorangetrieben, hat die Politik bis heute keine wirkliche Antwort darauf, wie wir denn nun die vielen Klimaziele erreichen wollen, die auf irgendwelchen Gipfeln regelmäßig verabschiedet werden." Als Fazit kann ich aber sagen, der Konsumkompass ist ein wirklich guter Einstieg für Leute, die absolut orientierungslos in Sachen Nachhaltigkeit sind und sich gerne mehr mit dem Thema befassen wollen. Meiner Meinung nach ist zwar nicht alles auf einmal umsetzbar, denn z.B. das Trennen von Verbundstoffen für den Müll ist im stressigen Alltag manchmal einfach nicht so machbar. Aber jeder kleine Schritt ist meines Erachtens nach schon etwas Wert. Das Buch hat mir wirklich geholfen einige Aspekte meines Lebens noch nachhaltiger zu gestalten. </p>

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