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Rezension zu
Walden

Über die Vorzüge des Alleinseins

Von: elfen.zauberei
04.08.2020

„Walden“ ist Henry David Thoreaus philosophische Abhandlung über seinen zweijährigen Aufenthalt am Walden Pond außerhalb der Stadtgrenzen Concords und eines der berühmtesten Werke der amerikanischen Literatur. Man kennt viele Zitate aus Thoreaus Werk, in dem er ein einfaches Leben in einer natürlichen Umgebung befürwortet. Auch mich hat das angesprochen, also habe ich mich dem ganzen Buch im Original gewidmet. Ein vielleicht zu ambitioniertes Projekt, denn es war schwierig zu lesen. Immer mal wieder kamen kurze Abschnitte, die zitierungswürdig waren und dann wieder längere, wo ich las, ohne die Bedeutung der Worte in mich aufzunehmen. Auch wenn ich nur 2-3 Kapitel pro Tag gelesen habe, war dieses Lesetempo wohl noch zu schnell. Andererseits haben mich lange Passagen über die Geographie des Walden Ponds und die Ausmessung seiner Tiefe auch nicht so interessiert. Kritiker bemängeln bei diesem Buch oft, dass Thoreau gar nicht in der Wildnis lebte, dass er in der Nähe der Eisenbahn und fußläufig von Concord entfernt lebte, wo er sich doch als „Aussteiger“ bezeichnete. Ich sehe das etwas anders. Thoreau tritt nicht für ein Leben in der Wildnis ein, wo man alles selbst gewinnt, was man zum täglichen Leben braucht, er tritt für ein einfaches Leben in gewisser Einsamkeit ein, wo man überdenkt, was man wirklich braucht und Freude gewinnt, indem man Dinge und Essen selbst herstellt, sowie sich an der Natur freut. Die Hektik der Stadt, der Klatsch und Tratsch, das alles war Throeau zuwider. Ein wenig Einsamkeit und Alleinsein hat durch aus seine Vorzüge, das sehe ich genauso. Viele Gedanken und Ansichten Throeaus treffen definitiv auch heute noch den Nerv der Zeit! Er ist teilweise von der Erfahrung der Natur und Tierwelt um ihn herum so ergriffen, dass er sogar eine vegetarische Ernährung des Menschen vorschlägt. An anderer Stelle befürwortet er dagegen die Jagd, so als Ritual der Männlichkeit. Auch wenn man Thoreaus Buch also nicht als Doktrin sehen sollte, so ist es doch eine sehr anregende Lektüre, die auf ein selbstbestimmtes, einfaches Leben hinweisen möchte. Das gefiel mir sehr gut, wenn manche Passagen auch sehr schwer zu verstehen sind, zumindest im Original. Ein philosophisches Buch, das nichts für Zwischendurch ist. Vielleicht ist es empfehlenswert, immer nur ein paar Seiten ganz bewusst zu lesen.

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