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Rezension zu
Ich will doch bloß sterben, Papa

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

bloß sterben, Papa...

Von: Tintenbloggerin
10.05.2015

„Ich will doch bloß sterben, Papa“ behandelt den (Leidens-)Lebensweg der kleinen Janni zusammen mit ihren Eltern und nach kurzer Zeit auch mit ihrem kleinen Bruder Bodhi. Bereits als Säugling war sie nicht sonderlich einfach, doch im Kleinkindalter kristallisierte sich immer mehr heraus, dass sie nicht „normal“ ist. Hinzukommend ist sie überaus intelligent, kann mit 2 Jahren vollständige Sätze bilden, rechnen und lesen. Sie denkt sich allerlei Tierfreunde aus, erfindet gar eine eigene Welt, was anfangs noch als überaus aktive Fantasie abgestempelt werden kann. Doch mit zunehmenden Alter heißt die Diagnose: Schizophrenie. Wie kommt eine junge Familie mit einer solchen Diagnose klar? Eine Krankheit, die wohl zu dem schlimmsten psychischen gehört und als Unheilbar gilt? Wer sich sowas schon mal gefragt hat (oder es eben nun tut) sollte auf jeden Fall einen genaueren Blick auf dieses Buch werfen. Es zeigt auf, wie schwer die Umgang mit einem solchen Kind ist, den Weg dieses zu bewältigen, den Inneren Kampf als Elternteil mit sich selbst. Denn Ihr Vater versucht ihr das bestmöglichste Leben zu ermöglichen und ist niemals mit sich zufrieden und somit auch überfordert. Das mag er nur nicht so wirklich wahr haben, habe ich das Gefühl. Ebenso ist eine solche Belastung auch pures Gift für jede Beziehung oder Ehe, wobei mir Susan, also die Frau, nicht allzu sympathisch ist. Sie ist eigentlich nur überfordert, es wirkt beinahe so, als wenn sie Janni einfach loswerden mag, um ihre Ruhe zu bekommen. Michael versucht es immerhin noch, auch wenn es –meiner Meinung nach- keinen perfekten Weg gibt um damit klar zu kommen. Alles in allem denke ich aber, dass das so durchaus realistisch ist, ich selbst würde mich eher an Susans Stelle sehen, leider. Ich wage zu behaupten, dass Michael durch die Dauerbelastung selbst so einige psychische Störungen entwickelt. Er bildet sich ein, der einzige zu sein der einen Draht zu Janni hat und weiß was sie braucht und sorgt somit dafür, dass Susan sich noch mehr von ihr und ihm entfernt. Das fand ich eher kontraproduktiv, aber Menschen sind ja auch nicht unfehlbar. Ich als Leserin habe mit ihm mitgefühlt, sogar sehr. Im späteren Verlauf auch mit Janni, denn ihr scheint in klaren Phasen zu dämmern, dass mit ihr etwas nicht stimmt und „möchte bloß sterben“ – und das aus dem Mund eines Kindes, da lief es mir wirklich eiskalt den Rücken hinunter. Die inneren (und äußeren) Kämpfe sind spannend und faszinierend, aber schockierend zugleich. Mich hat es total mitgerissen, vor allem weil es sich um eine wahre Geschichte handeln soll. Ich habe in anderen Rezensionen negatives darüber gehört, dass Michael Schofield die erste Zeit darauf pocht, dass seine Tochter aufgrund ihres überaus hohen IQs „zu besseren bestimmt“ ist. Ich kann das aber nicht nachvollziehen, denn die Hoffnung empfinde ich als verständlich, immerhin hofft man nur das Beste für sein Kind, vor allem wenn es so intelligent ist. Außer Frage steht, dass Michael hätte einsehen müssen, dass dafür keine wirkliche Chance besteht, aber man sich selbst mal in die Situation versetzt… ich behaupte mal, leichter gesagt als getan.

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