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Rezension zu
Hagebuttenblut

Zwei zum Preis von einem

Von: Wilma
26.07.2020

Bei „Hagebuttenblut“ handelt es sich um den zweiten Fall der Stockholmer Ermittlerin Charlie Lager. Sie nutzt ihren Zwangs-Urlaub, um in einem als ungeklärt zu den Akten gelegten Todesfall in ihrem Heimatort zu ermitteln. Dabei stößt sie auf einen weiteren, dreißig Jahre alten ungeklärten Todesfall, der erstaunliche Parallelen zu ihrem aktuellen Fall aufweist, darüber hinaus sieht sie sich mit vielen quälenden Erinnerungen an ihre eigene Kindheit konfrontiert. Auch zwischen der ermordeten Francesca Mild und Charlie Lager gibt es erstaunliche Ähnlichkeiten. Beides sind unangepasst, unverstanden, Außenseiterinnen, die aufgrund ihres Intellekts und gewisser tragischer Umstände ausgegrenzt werden. Deshalb ist es nur schlüssig, dass in dem Buch zwei Geschichten erzählt werden: die von Charlies Ermittlungen, aber auch, in tagebuchartigen Einschüben, die von Francesca – zwei Dramen zum Preis von einem sozusagen. Schlüssig ist es meines Erachtens dann auch, dass sich der Roman weniger wie ein Krimi liest als wie ein Familiendrama (oder auch zwei oder drei). Das mag den ein oder anderen enttäuschen, ich fand es fesselnd und spannend. Allerdings erst, nachdem ich die anfänglichen Hürden überwunden hatte, die – leider – so typisch sind für Nicht-erste-Bände einer Reihe. Wo der eine Autor mit zu vielen Erklärungen langweilt, hat Lina Bengtsdotter für mich ein bisschen zu wenig wiederholt. Ich habe etliche Seiten gebraucht, bis ich mich reingefunden hatte, und leider sind bis zum Schluss nicht alle Fragen, die deswegen entstanden sind, auch beantwortet worden. Macht nix, trotzdem habe ich, nach den erwähnten Anfangsschwierigkeiten, das Buch verschlungen. Die Atmosphäre in dem schwedischen Provinznest war glaubhaft beschrieben, die zum Teil schrulligen Charaktere liebevoll gezeichnet, alles erzählt in schöner, aber unkompliziert zu lesender Sprache. Von daher freue ich mich darauf, Band eins nachzulesen, und warte schon gespannt auf Band drei.

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