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Rezension zu
Die verlorene Frau

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Tragisches Familiendrama

Von: Melanie E. aus Leopoldshöhe
26.07.2020

Im Original heißt dieser Roman "The Lost Child", welches ebenso passend erscheint wie der übersetzte Titel "Die verlorene Frau", denn beides wäre zutreffend. Hier vereinen sich mehrere Schicksale, die am Ende zu einem Ganzen zusammengefügt werden. Es ist dramatisch und liest sich mitunter wie ein Krimi. Ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen, da mich die Story sehr schnell gepackt hat, auch wenn ich nicht gleich begriffen habe, warum Rebecca zum Beispiel kaum Kontakt zu ihrer älteren Tochter Jessie aufbauen kann. Durch die schmerzlichen Erfahrungen in ihrer Kindheit wirkt Rebecca wie jemand, der es nicht schafft Liebe zu empfinden, wobei es letztendlich alles andere als das ist und sie ihr Kind nur schützen möchte. Zunächst unbegreiflich, aber irgendwann erklärbar. Es entwickelt sich rasant eine gewisse Faszination, was natürlich auch daran liegt, das ein todkrankes Baby involviert wurde, welches unbedingt ärztliche Hilfe benötigt. Die vererbte Psychose, wo will ich einfach mal nennen, bringt Jessie dazu, aus dem Krankenhaus zu fliehen, wobei sie ihr Kind nun in echte Gefahr bringt und sollte es nicht rechtzeitig gefunden werden, ist dieses kleine Mädchen zum Sterben verurteilt. Dieses ist mit ein Grund, warum ich mich kaum von dem Buch trennen konnte, da mir das Schicksal aller Beteiligten sehr nahe ging und gerade zum End hin, empfand ich die Stimmung fast schon unerträglich. Manche Wahrheiten stimmen einfach traurig. "Die verlorene Frau" ist absolut kein Buch für einfach mal so zwischendurch, da es echtes Drama beinhaltet. Lebenslügen werden aufgedeckt und stimmen nachdenklich. Die Rückblenden lassen den Roman lebendig wirken und geben Einblicke in andere Zeiten. Zeiten, in denen Männer sich ihrer Frauen relativ rasch entledigen können, sobald sie anders ticken als andere oder vielleicht einfach nur an einer postnatalen Depression leiden. Alles, was rufschädigend sein könnte, wird beseitigt, wenn man das nötige Kleingeld vorzuweisen hat, ist das Einweisen in eine Klinik sehr einfach und wirkungsvoll. Die Umstände, die von dort beschrieben werden, sind erschütternd und geben Einblicke in medizinische Barbarei, was wirklich abstoßend wirkt. Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung, da ich ab der ersten Seite dem Schreibstil verfallen war. Die angenehmen und unangenehmen Erfahrungen der doch recht unterschiedlichen Frauen nahm mich von Anfang an gefangen. Wunderbar ist, das Aussprachen und Vergebung stattfinden können, um Neuanfänge zu schaffen und diverse Ängste loszuwerden. Viele kleine und große Dramen erschüttern und faszinieren gleichermaßen und machen "Die verlorene Frau" zu einem echten Erlebnis, wobei auch das Genre Krimi angebracht gewesen wäre.

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