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Rezension zu
Queer Heroes (dt.)

Von vorne bis hinten ein gut komponiertes Buch mit wundervollen Illustrationen

Von: Nicole Kortmann
08.07.2020

#Rezensionsexemplar #Rezension #5Hasen #QueereBuchchallenge2020 #25 Ich bedanke mich recht herzlich bei Prestel für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars. Es ist ein wunderschönes Buch, das jedes Regal schmückt. Gleich vorweg sei gesagt, dass man die Lebensgeschichte eines Menschen gar nicht rezensieren kann. Das wäre meiner Meinung nach einfach nicht richtig, deshalb beziehe ich mich in dieser Rezension nur auf die Gestaltung, den Stil, die Auswahl und andere Aspekte. Titel: Queer Heroes: 53 LGBTQ-Held*innen von Sappho bis Freddie Mercury und Ellen DeGeneres Autor*in: Arabelle Sicardi Verlag: Prestel Format: Hardcover Informationen von der Verlagsseite: Ein wichtiges Buch, das jungen Menschen Mut macht! Entdecke die inspirierenden Geschichten von 53 queeren Künstlern, Schriftstellern, Innovatoren, Sportlern und Aktivisten von der Antike bis heute! Sie alle haben einen großen kulturellen Beitrag geleistet und zum Kampf für die Gleichberechtigung beigetragen. Dieses stylisch illustrierte Buch feiert die Errungenschaften von LGBTQ-Menschen aus der ganzen Welt, aber erinnert auch daran, dass es nicht immer und überall einfach war und ist, zu seiner Identität zu stehen. Dynamisch gezeichnete Farbporträts inspirierender Vorbilder ergänzen ihre Biografien, die von den spannenden Lebensgeschichten und unglaublichen Erfolgen der 53 Mitglieder der LGBTQ-Community erzählen. Angefangen von Freddie Mercurys Beitrag zur Musik und Ellen DeGeneres' Comig-Out in ihrer eigenen TV-Serie über Jazz Jennings Leben als Transgender-Teen, bis hin zu Leonardo da Vincis "Mona Lisa". Dieses außergewöhnliche und einzigartige Buch zeigt Teenagern, dass alles möglich ist! Mit erklärendem Glossar und weiterführenden Informationen und Quellen am Schluss. Ausdruckstarke Porträts von: Freddie Mercury, Frida Kahlo, Alan Turing, Michelangelo, Sappho, Audre Lorde, Manvendra Singh Gohil, Emma Gonzalez, James Baldwin, Leonardo da Vinci, Alexander Wang, Subhi Nahas, Tove Jansson, Martina Navratilova, Sia, Tim Cook, Pedro Almodovar, Virginia Woolf, Tschaikowsky, Vikram Seth, Yotam Ottolenghi, Johanna Sigurðardóttir, Marsha Johnson, Sylvia Rivera, David Bowie, Kasha Nabagsera, Lili Elbe, Matthew Borowski, Alvin Ailey, Harvey Milk, Willem Arondeus, Nergis Mavalvala, Rufus Wainwright, Marlene Dietrich, Didier Lestrade, Nabuko Yoshiya, Bayard Rustin, Claire Harvey, Barbara Jordan, Josephine Baker, k.d. Lang, Kristen Stewart, Jazz Jennings, Elio di Rupo, Oscar Wilde, Harish Iyer, Khalid Abdel-Hadi, Lana und Lilly Wachowski, Laith Ashley, Ellen DeGeneres und Portia de Rossi. Rezension: Mir war die sexuelle Orientierung von Menschen von jeher egal. Aus diesem Grund war mir auch bei manchen Menschen nicht klar, dass sie vielleicht schwul oder lesbisch sind, darum lernte ich hier auch noch dazu. Ich liebte die Musik von „Queen“ noch bevor ich wusste, was schwul bedeutet. Ich liebte sie, nachdem ich es wusste nicht minder. Sexualität macht keinen Charakter aus, das ist meine einfache Meinung. Du kannst queer oder straight sein, das hat nichts damit zu tun, ob du nett und anständig bist. Ich finde es aber wichtig, Kindern und Jugendlichen Vorbilder zu geben, die vielleicht ähnliches erlebt haben, wie diese jungen Menschen es gerade tun. Dieses Buch beginnt nicht direkt mit dem ersten Portrait, sondern mit einem Vorwort, das mich stocken ließ und mir einen gewissen Kloß in den Hals setzte. Es ist erschreckend zu sehen, wie sich Homophobie und Rassismus zu etwas noch Unheiligerem verbinden, als das Jeweilige schon ist. Wie viele Menschen leiden mussten. Daher finde ich den Rat „die Person zu sein, die man als Kind gebraucht hätte“ einen der weisesten Ratschläge, die ich jemals gehört oder gelesen habe. Ein wenig irritiert mich, dass man sowohl Da Vinci wie auch Michelangelo hier porträtiert hat. Denn, wie es auch im Buch steht, es ist unter Historikern umstritten, ob diese Personen wirklich queer waren. Allerdings denke ich, dass es vielleicht ganz gut ist, dass sie dennoch aufgeführt wurden. Es liegt immerhin im Bereich des Möglichen. Interessant ist doch, dass Menschen, die wir heute, beinahe 500 Jahre später, immer noch bewundern, eventuell queer waren. Das Buch lädt die ganze Zeit über zum Blättern ein, zum Entdecken neuer Vorbilder und Geschichten. Jedes Porträt wurde liebevoll illustriert, dadurch wird das ganze Buch zu einem Hingucker. Dabei wurden die Zeichnungen auch immer an das Porträt angepasst und damit meine ich nicht nur die Figur. So ist das Bild Tove Janssons eher verspielt gehalten, die isländische Premierministerin hingegen wurde in kühlen Farben und klar gezeichnet. Das zieht sich durch das ganze Buch, jede Illustration so individuell wie die Person dahinter. Was mich vielleicht am meisten begeistert hat, war neben den wundervollen Zeichnungen die Vielfalt, die hier dargestellt wird. Künstler jeder Fasson, Gelehrte und CEOs, 53 Geschichten die teilweise von einer unglaublichen Tragik aber immer von Stärke zeugen. Auch von Rassismus und Transphobie innerhalb der Community. So beschäftigen mich immer noch die Schicksale von Sylvia Rivera und Bayard Rustin. Es ist einfach großartig, dass dieses Buch Zuversicht und Hoffnung vermitteln will und dabei doch nicht die tragischen Schicksale außer Acht lässt. Es war nicht alles gut, es war nicht alles schlecht. Manche Helden wurden aus der Geschichte getilgt, aber man erinnert sich eben doch an sie. Und viele von ihnen haben den Weg geebnet, jetzt liegt es an jedem Einzelnen, dass dieser Weg nicht wieder zuwächst. Neben all dem begeisterten mich aber vor allem das erklärende Glossar und die weiteren Quellen. Besonders wichtig fand ich, dass bei den Quellen weiterführende Links sowie Selbsthilfestellen und Notfallnummern aufgeführt wurden. Queere Gruppen in NRW und München finden sich dort genauso wie Webseiten zu den Themen Transsexualität und Intersexualität. Vielleicht hilft genau das einem Jugendlichen weiter! Fazit: Ein Buch bei dem nicht nur die Illustrationen farbenfroh sind. Queere Menschen jeder Couleur sind hier versammelt und jedem Leser bietet sich mindestens ein Vorbild an. Alte Denker und Künstler vergangener Epochen reihen sich an große Kunstschaffende unserer Zeit. Jedoch werden auch Firmenchefs und Bürgerrechtler porträtiert. Von Michelangelo und Leonardo da Vinci über ein Paar, das im Stonewall dabei war bis hin zum CEO von Apple und der Sängerin Sia. Ein großartiges Buch, das zeigt, wie vielfältig queeres Leben ist und dass manche Persönlichkeiten, denen wir sehr viel zu verdanken haben, queer waren. Wertung: 🐰🐰🐰🐰🐰

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