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Rezension zu
Whisper Network

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Nicht mit uns!

Von: Ro_Ke
02.07.2020

Meine Meinung: „Wir wollten im Job aus dem selben Grund wie Männer behandelt werden. Aus dem Menschen sich Smartphones kauften. Es machte das Leben einfacher.“ In „Whisper Network“ gestaltet die amerikanische Schriftstellerin Chandler Baker einen Roman, mit dem sie Themen bzw. mögliche Prozesse der wellenschlagenden MeToo-Bewegung aufgreift und stellt darin recht unterschiedliche Protagonistinnen vor, die jedoch das Schicksal teilen, den Spagat zwischen ihren verschiedenen, ihnen auferlegten, Rollen im Job und Privatleben erfüllen zu müssen und diese setzen sich gemeinsam zur Wehr gegen die sexuelle Übergriffigkeit ihres Vorgesetzten - mit tödlichem Ausgang! Die Handlung bewegt sich zwischen Gesellschaftskritik mit dem zu erwartenden aber mir zu stark hervorgehobenem sehr klischeehaften feministischen Einschlag und Motiven der Kriminalliteratur, denen es jedoch an einem durchgehend begleitenden Spannungsbogen fehlt. Durch den ausschweifenden Schreibstil kommt es immer wieder zu Längen und dem Verlust einer mir klar erkennbaren Richtung. Sehr gelungen empfand ich die unterschiedlichen Klänge der Frauenstimmen, mit denen die Autorin deren Geschichten/Schicksale erzählt, denn diese sind abwechselnd humorvoll, besitzen ein feines Gespür für Sarkasmus und wirken insgesamt wie aus dem (Arbeits-)Leben gegriffen. Dadurch, dass ich mich in einem von Frauen dominierenden Arbeitsfeld bewege, hat die Lektüre bei mir für einen neuen Blickwinkel sorgen können, auch wenn manche Darstellung zu überzeichnet/drastisch geraten ist, womit ich aber keinesfalls die Notwendigkeit der behandelten Themen herunterstufen möchte. Fazit: Greift wichtige Themen der MeToo-Debatte auf, verpackt diese aber in eine oft zähe Handlung, der es an Spannungsmomenten und mitunter an Fokus fehlt.

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