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Rezension zu
Die Rosenzüchterin

Mehr Spannung erwartet

Von: Jenny
25.06.2020

Franca zieht während einer schweren Zeit aus ihrem Haus in Berlin aus und mietet sich ein Zimmer, in einem alten Rosenzüchterhaus. Zwischen der Gastgeberin Beatrice und Franca entwickelt sich schnell eine Freundschaft. Franca erfährt, was es mit Helene und Beatrice auf sich hat und wie das Schicksal die beiden Frauen für immer aneinander kettet. Die Geschichte dreht sich um die drei Frauen Beatrice, Franca und Helene. Beatrice und Helene leben schon seit Ewigkeiten zusammen in dem Haus von Beatrice Eltern. Helenes Mann hat es während einer Besetzung in Beschlag genommen. Im Klappentext des Buches steht, dass Helene und ihr Mann Beatrice wie ihr eigenes Kind aufgenommen haben. Diese Beschreibung finde ich etwas unpassend. Für mich kam es eher so rüber, als würde Beatrice Helene dafür hassen, was passiert ist. Sie sind aneinander gekettet, obwohl beide Frauen sich nicht wirklich als Freundinnen bezeichnen würden. Wohnen sie aus Gewohnheit zusammen ? Haben sie das Schicksal so wie es kam einfach in Kauf genommen und sich gegenseitig doch Schutz und Hilfe bei der Anderen geholt? Oder steckt da doch mehr hinter dieser Freindschaft? Beatrice ist für mich schwer einzuschätzen. Wer als Kind schon so viel mitmachen musste und das dazu auch noch sein ganzes Leben so weiterführt, der kann nur sehr stark sein oder genau das Gegenteil. Es ist schwer sich ein richtiges Urteil über sie bilden zu können, obwohl Charlotte Link wirklich alles gibt bei der Beschreibung der Protagonisten. Wenn man sich das erste Mal eine Meinung zu einer Person gebildet hat, dann kommt ein Satz oder eine andere Person und deckt noch mal eine ganz andere Sichtweise auf. Es ist wie ein Memory und jedes Mal, wenn man denkt, man hat ein Pärchen aufgedeckt, verbirgt sich darunter doch wieder eine andere Karte. Aber genau das macht Charlotte Links Figuren auch so greifbar. Helene zum Beispiel ist am Anfang für mich viel mehr als "Opfer " rübergekommen, letztendlich ist sie aber ziemlich stark. Die Geschichte wird in zwei Erzählsträngen berichtet. Die Gegenwart und die Vergangenheit sind durch Briefe miteinander verwoben. Das hat mir sehr gut gefallen, da ich eigentlich keine Zeitsprünge mag, doch so war es ein fließender Übergang. Was mir jedoch aufgefallen ist während des Lesens ist, dass die ganze Geschichte für mich irgendwie dunkel im Kopf geblieben ist. Bei einem Rosenzüchterhaus denkt man an die schönste Kulisse, die es geben kann. Aber nein, das Haus auf dem Cover trifft es schon ganz gut, genau wie der dunkle Himmel dahinter. Denn die Personen sind allesamt recht negativ. Jede der drei Frauen hat viel mitmachen müssen und dementsprechend sind ihre Sicht- und Denkweisen auch sehr negativ gehalten. Hinzu kommt ein starker Alkoholkonsum, der hier immer wieder als Ausrede genommen wird. Zur Entspannung, weil es gerade benötigt wird und so weiter. Ich bin kein Freund von Alkoholkonsum zur Entspannung oder sonstigem, aber es hat tatsächlich zu dieser düsteren,negativen Stimmung in diesem Buch gepasst. Für mich war es allerdings mehr ein Roman als ein Kriminalroman. Ich verstehe, warum sich die Geschichte so drehen sollte, dennoch hat mir für einen Kriminalroman einfach die Spannung gefehlt. Ich habe die Geschichten der Frauen sehr gerne verfolgt, vor allem die von Beatrice, aber es hätte nicht mehr sein müssen. Zu verstehen, was bei diesen Frauen passiert ist, was damals alles geschehen ist war, zumindest für mich, gut genug für ein Buch. Jedenfalls wurde es zum Ende hin dann doch noch etwas spannend. Nicht spannend genug um mich komplett mitzureißen, dafür habe ich mehr erwartet. Aber für die Geschichte rund um Beatrice und die anderen Frauen vergebe ich 4 von 5 Sterne.

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