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Rezension zu
Whisper Network

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wenig Spannung, aber unheimlich viel Realität

Von: acupofmusings
01.06.2020

i n h a l t. Sloane, Ardie und Grace sind Anwältinnen eines hiesigen Sportunternehmens in Denver. Obwohl ihnen in ihrem Job niemand was vor machen kann, müssen sie sich tagtäglich mit sexistischen Bemerkungen und Vorurteilen seitens ihrer männlichen Kollegen rumärgern. Sie meistern den Spagat zwischen Familie und Karriere mit Bravur, aber ohne Anerkennung. Dass sie letztlich zwei Full-Time-Jobs wuppen, davon lassen sich Kollegen und Chefs nicht beeindrucken, viel einfacher ist es doch eine Frau auf ihre Hormone zu reduzieren und sie konstant klein zu halten. Als Gerüchte herumgehen, dass ihr Chef erneut sexuell übergriffig geworden sein soll, beschließen die drei Freundinnen endlich zu handeln – auf ihre Worte hört sowieso schon lange keiner mehr. . m e i n u n g. Whisper Network thematisiert ein so unglaublich wichtiges Thema: sexuelle Belästigung und Sexismus im Allgemeinen. Chandler Baker beschreibt unheimlich detailliert und unvergleichlich authentisch, womit Frauen tagtäglich zu kämpfen haben. Hier wird sich jede Frau wiederfinden. Und sei es in einem solch simplen Szenario wie Folgendem: wir schauen uns panisch um, fädeln einen Tampon aus der Tasche, halten ihn in der Faust – vor männlichen Augenpaaren geschützt – fest umschlossen und stehlen uns auf leisen Sohlen auf die Toilette – bloß kein Aufsehen erregen. Ist das nicht eigentlich lächerlich? Wieso sollten wir uns dafür schämen? Wieso sollten wir unsere Periode verstecken? Unsere Körper sind beeindruckend, sie kreieren Leben! Ich finde es klasse, dass der Roman vermittelt, dass es nicht erst bis zum Äußeren kommen muss, um etwas zur Anklage zu bringen. Eine Vergewaltigung ist eine Vergewaltigung. Sexuelle Belästigung fängt schon viel, viel früher an. Keine Frau sollte sich nicht trauen ihre Stimme zu erheben. Keine Frau sollte fürchten, dass ihr Wort nichts zählt. Leider ist das aber häufig Realität, weil sexuelle Übergriffigkeit bagatellisiert wird. Das ist mir auch in etlichen Rezensionen zu Whisper Network aufgefallen. So oft habe ich gelesen, dass der Chef doch eigentlich gar nichts falsch gemacht hätte, warum man sich wegen solchen Kleinigkeiten so anstelle, oder am besten: Das war doch nur Spaß! Komisch, mir ist da leider so gar nicht zum Lachen zu mute! Das ist der Grund, warum unzählige Frauen sexuelle Straftaten nicht zur Anklage bringen. Weil sie glauben, nein sie wissen, dass man sie nicht ernst nimmt, dass man ihnen nicht glaubt. Deswegen: Please support your sisters! . Obwohl mir das Grundthema des Buches so am Herzen liegt und die Charaktere auch wunderbar detailliert ausgearbeitet wurden, konnte mich der Erzählstil nicht richtig packen. Ich fand die Handlung unheimlich interessant, jedoch hat für mich die Spannung gefehlt. Was vor allem dem extrem langsamen Erzähltempo zu schulden ist. Erst auf den letzten 50 Seiten nahm die Handlung eine überraschende Wendung und ich war wirklich gefesselt. Vorher musste ich mir oft dazu antreiben, weiter zu lesen, obwohl der Schreibstil mir sehr gut gefallen hat. Wie gesagt, Chandler Baker hat da zum Teil wunderbare Manifeste für Frauen formuliert. Doch ist mir was die Handlung angeht, die Umsetzung einfach zu flach gewesen. . f a z i t. Whisper Network von Chandler Baker ist absolut authentisch und unverblümt ehrlich. Ein feministisches Manifest, das Männer UND Frauen gleichermaßen in die Pflicht nimmt, wenn es um die Bekämpfung von Sexismus geht. Leider führt das langsame Erzähltempo und der flache Spannungsbogen der Handlung nicht dazu, dass mich das Buch richtig fesseln konnte. Die einzelnen Inhalte hinterlassen aber in jedem Fall seine Spuren!

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