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Rezension zu
Das Licht ist hier viel heller

Einfach nur unfassbar gute Literatur!

Von: das_lese_wesen
26.05.2020

Maximilian Wenger ist Bestsellerautor. Gewesen. Aus einem Macher wurde ein Mann, der vor seinem eigenen Scherbenhaufen steht: Seine Bücher verkaufen sich nicht mehr, seine Frau hat sich nach endlosen Affären scheiden lassen, statt Luxusvilla heißt es jetzt kleine Wohnung am Rand von Salzburg. Seine achtzehnjährige Tochter Zoey lässt sich dort nur selten blicken. Sie plant ihr Leben frei von dem Erwartungsdruck ihrer Eltern. Doch schnell merkt sie, sie stößt an Grenzen. Die der Freunde. Der Eltern. Der Gesellschaft. Als Vater und Tochter am Scheideweg stehen, erhält Wenger ominöse Briefe. Einer Unbekannten, die eigentlich an den Vormieter adressiert sind. Und diese Zeilen verändern alles. Nicht nur für ihn. Sondern auch für Zoey. Auf unterschiedliche Weise. Diese Briefe gehen so tief ins Herz. Sie sind brutal, erschütternd und wachrüttelnd zugleich. Sie könnten aktueller nicht sein. Wo beginnt die Macht der Männer über Frauen? Wann ist es Missbrauch? Warum sind die Männer immer stärker? Diese Briefe sind einer der Bausteine, die dieses Buch so lesenswert machen. Dann ist da aber auch noch der ständige Wechsel der Perspektiven. Zwischen Vater und Tochter. Zwischen Mann und Frau. Der zeigt, welcher Krater zwischen den Vorstellungen über den Umgang mit Frauen klafft. Er ist groß. Riesengroß. Das ist fatal. Mareike Fallwickl greift ein so aktuelles Thema auf, ohne mit dem Zeigefinger durch ihre Geschichte zu gehen. Sie nimmt keine Wertung vor. Ihr Roman schafft Raum. Für Diskussionen. Für Statements. Und er kann Annährung schaffen. Aber auch die Fronten verhärten. Das ist Literatur. Nach der letzten Zeile möchte man dieses Buch zuklappen. In der Hoffnung, diese Geschichte sei Fiktion. Aber sie ist Realität. Das macht sie so außergewöhnlich. Und so bedrückend.

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