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Rezension zu
Der Orangengarten

Mitreißend und emotional - eine packende Familiengeschichte

Von: Kathrin N.
22.05.2020

„Calliope dachte an ihre Kindheit zurück, daran, wie sie morgens mit ihrem Großvater am Feuer gesessen und Brot geröstet hatten, bevor sie mit dem Pflücken begannen. Alle waren glücklich gewesen.“ (S. 371) Glückliche Momente gibt es in Valentina Cebenis neusten Roman „Der Orangengarten“ einige, aber die emotional aufwühlenden Gefühle überwiegen: Calliope lebt mit ihrem Mann auf einer nordsizilianischen Insel auf dem Familienlandgut und ist mit ihrem Leben unzufrieden. Als ihr Mann einen schweren Autounfall hat, beginnt für ihre Ehe eine Zerreißprobe, die mich von Anfang an in ihren Bann gezogen hat. Einerseits kämpft die junge Frau um ihre große Liebe, andererseits steht sie plötzlich dem Familienunternehmen vor und führt dieses in eine neue Zeit. Dies sind Herausforderungen, die nicht spurlos an Calliope vorbei gehen. Mit eindrücklicher Stimme lässt die italienische Autorin ihre Protagonistin zu uns sprechen und ich fühle mich sofort mitgenommen. Ehrlicherweise kann ich das Buch kaum aus der Hand legen, denn wir erhalten zudem Einblick in das (Seelen-) Leben der weiteren Familienmitglieder – Freud und Leid, Geheimnisse und Liebe liegen hier seit Generationen nah beieinander und die Auswirkungen spürt auch Calliope. Valentina Cebeni erzählt uns eine vielschichtige Familiengeschichte, die nie langweilig wird. Sie erschafft Bilder und Emotionen, die fesseln. Ob in der geschäftlichen Ebene oder der familiären – sie zeigt uns modern und fiktiv zugleich, wie das Leben spielen kann – ich liebe das! Im Gegensatz zu „Die Zitronenschwestern“ kann mich „Der Orangengarten“ wirklich begeistern und ich überlege, den Roman gleich noch einmal zu lesen, da mich die Geschichte bzw. auch der kluge Aufbau des Plots wirklich für sich eingenommen hat. Wer vielschichte Familiengeschichten mag, wer starke und emotionale Frauen liebt, der sollte einen Blick in diese Roman-Neuerscheinung werfen. Dabei sollte man sich nicht von dem unscheinbar wirkenden Cover abschrecken lassen. Einerseits hat das Cover in Verbindung mit „Die Zitronenschwestern“ einen guten Wiedererkennungswert; andererseits ist das Cover „understatement“ pur... und sticht für mich aus der Vielzahl der Cover „Frau schaut in/vor den Hintergrund“ wohltuend hervor. Für mich: ein besonderer Lesetipp im Mai!

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