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Rezension zu
Labskaus für Anfänger

Eine Geschichte mit einer Leichtigkeit, umhüllt von nordfriesischer Lebens-Sichtweise und plattdeutscher “Taffheit“

Von: Tahsin Ocak (ArtandCRITIC.com)
18.05.2020

Die Menschheit berechnet die Zeit mit “vor Christus“ und “nach Christus“. Bei Frauen ist es etwas anders. Bei ihnen gilt “vor 40“ und “nach 40“ als Zeitrechnung. Die “nach 40“-Frau merkt die Schwerkraft und die Spuren davon an ihrem Körper, egal ob sie vorhanden sind oder nicht. Für eine Frau kommt das “nach 40“ wie ein Besuch vom Finanzamt oder dem Sensenmann. Die Zeit des Unheils und Bergab des Lebens! Der unsichtbare Schalter wird bei der Frau betätigt, wenn sie ihren 40. Geburtstag hat. Genau darum geht es in Tina Wolfs “Labskaus für Anfänger“. Darin geht es um die Odyssee einer Frau, Tilda, die 40 wird und wie auf Bestellung alles in ihrem Leben schief läuft; die Wohnung wird gekündigt, ihr Arbeitsplatz wird durch eine jüngere übernommen und der Mann ist auch weg! Sie ist verwirrt. Ihre Verwirrung nimmt zu, als sie erfährt, dass ihr Onkel, den sie seit Kindesalter nicht gesehen hatte, verstorben ist und ihr ein Kate (einfaches Wohnhaus) in Amrum (nordfriesische Insel) vererbt hat. Mit der Hoffnung, am Meer einen klaren Kopf zu bekommen und über alles nachzudenken, fährt sie nach Amrum. Dort angekommen, erfährt sie, dass es anders kommt als erwartet. Tina Wolf erzählt diese Geschichte mit einer Leichtigkeit und voller Humor, umhüllt von nordfriesischer Sichtweise auf das Leben und plattdeutscher Taffheit. Beim Lesen ist es keine Seltenheit, dass man laut lacht. Der Ort des Geschehens ist so toll beschrieben, dass man Lust bekommt, selbst dahin zu fahren und die frische Meeresluft und die Ruhe zu genießen. Das Buch ist kein Klagelied gegen das Leben, sondern ein Beweis dafür, dass ein “Ende“ auch gleichzeitig ein “Anfang“ ist, der für bessere und schönere Tage sorgen kann. Das Buch ist auf jeden Fall lesenswert!

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