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Rezension zu
Die Mörderinsel

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein Ostsee Krimi der leider nicht überzeugt

Von: Mary Graupner
10.05.2020

Schon wieder hat ein Buch von Eric Berg den Weg auf meinen Nachttisch gefunden. Nachdem ich bereits "Totendamm" besprochen hatte und nicht wirklich von dem Buch begeistert gewesen bin wollte ich dem Autor einfach noch eine Chance geben , zumal mich bei "Die Mörderinsel" sowohl der Titel als auch der Klappentext wieder ansprachen. Nach einigen Jahren steht die Journalistin Doro Kagel wieder im Mittelpunkt dieses Kriminalromanes, nachdem sie bereits In Bergs Erstlingsroman "Das Nebelhaus" ermittelte. Diesmal hat sich der Autor die Ostseeinsel Usedom als Schauplatz seines Krimis ausgesucht. Im Mittelpunkt steht Holger Simonsmeyer, ein des Mordes verdächtigter Inselbewohner, dessen Freispruch vor Gericht bei den Bewohnern seines Heimatdorfes allerdings auf Unverständnis, Argwohn und Hass stößt. Die Dorfgemeinschaft rottet sich zusammen und macht nicht nur ihm, sondern auch seiner Familie das Leben zur Hölle. Seine Frau wendet sich schließlich an die Reporterin Doro Kagel, die ihr aus den Gerichtsverhandlungen noch in Erinnerung geblieben ist und bittet sie um eine rehabilitierende Berichterstattung über den Freispruch Ihres Mannes. Nur kurze Zeit später steht die Reporterin vor den Überresten des abgebrannten Hauses der Familie Simonsmeyer und stellt sich die Frage ob die diese Tragödie hätte verhindern können. Wer sich Spannung durch einen interessant klingenden Plot verspricht wird leider enttäuscht. Spannend ist vor allem die Eigendynamik, die der Hass und die Hetze der Dorfbewohner entwickeln. Die negative Stimmung heizt sich zusehends auf und lässt bei den Leser die Hoffnung auf ein dramatisches Ende entstehen. Ein guter Ansatz . Leider wird die Atmosphäre durch ein "Zuviel an allem" gestört. Es gibt eine ganze Reihe von Charakteren und Nebenschauplätzen, zudem 2 Zeitebenen in denen das Geschehene erzählt wird. Neben der Reporterin Doro Kagel gibt es einen Polizeilichen Ermittler , der allerdings recht schwach in seinen Konturen bleibt. Hier hätte ich mir etwas mehr Tiefgang gewünscht. Mir fehlte beim lesen vor allem eine Steigerung der Spannung. Die Geschichte plätschert allmählich und zäh vor sich hin , man hofft als Leser auf mehr, wird aber stattdessen zusehends enttäuscht. Die Fülle an Handlungssträngen und Charakteren, so wie deren eigenen Probleme und der soziale Background sind meiner Meinung nach nicht nur störend für den Spannungsaufbau, sondern lassen den Leser nicht nur Ruhe kommen. Man weiß vor lauter Namen gar nicht mehr wohin man seine Gedanken zuerst lenken soll und verliert den Überblick über das Geschehen. Bis zum Ende hin war es mir nicht möglich meine Gedanken auf die Schuld bzw den Schuldigen zu fokussieren. Wer könnte der Täter sein? Ist Holger wirklich so unschuldig wie es scheint? Diese Gedankengänge konnte ich kaum zu Ende formulieren und ein Lesegenuss kam bei mir nicht auf. Teilweise fühlte ich mich Recht überfordert mit der Fülle der Informationen. Am Ende überrascht das Buch zwar mit einem völlig unerwarteten Ende und einem Täter mit dem der Leser nicht gerechnet hätte, allerdings kann diese Tatsache die Gesamtbilanz auch nicht mehr retten. Mein Fazit Ein zuviel an Charakteren und Handlungssträngen hindern leider den Spannungsaufbau und lassen keine wirkliche Lesefreude aufkommen. Klappentext und Titel klangen vielversprechend, doch leider konnte der 2. Teil der Serie um die Reporterin Doro Kagel nicht überzeugen.

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