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Rezension zu
Die Traumdiebe

Bedrückende und mitreißende Beschreibung einer dystopischen Zukunft

Von: Amene Melior
02.05.2020

"Die Traumdiebe" von Cherie Dimaline spielt in einer dystopischen Zukunft in Nordamerika, in der nur die Mitglieder der indigenen Bevölkerung die Fähigkeit bewahrt haben, zu träumen. Deswegen werden sie von den Anwerbern verfolgt, die sie in sogenannten Schulen gefangen nehmen und die Träume aus ihnen herauspressen. Als Leser begleiten wir den Jugendlichen Francis, aus dessen Sicht das Buch geschrieben ist, der in einem täglichen Kampf ums Überleben in der verseuchten Wildnis vor den Anwerbern zu fliehen versucht. Dabei bedient sich das Buch einer sehr schönen Sprache mit vielen bildhaften Vergleichen, gleichzeitig ist es eine sehr eindrückliche Darstellung der schwierigen Situation der indigenen Bevölkerung in dieser dystopischen Zukunft. Sicherlich sind viele beschriebene Umstände auch als Parabel auf die Gegenwart zu verstehen. Durch viele Rückblenden auf die Vergangenheit der Personen, die Francis begleiten, ergibt sich ein dichtes Bild über das Leben unter den genannten Umständen. Während die Charaktere am Anfang noch keine deutlichen Alleinstellungsmerkmale haben, so werden sie im Laufe des Buches durch ebenjene Rückblenden immer differenzierter dargestellt, was der Geschichte immer mehr Tiefe verleiht. Dabei wurden mir die Personen auch immer sympathischer. Trotz der lange Zeit nicht durch besonders viel Action hervorstechenden Handlung wird ein Spannungsbogen aufgebaut, der bis auf die letzte Seite anhält und zum Weiterlesen zwingt. Einige mehr oder weniger subtile Andeutungen auf zukünftige Ereignisse stärken die Spannung noch. In vielen Büchern wird das Medium des Träumens eingesetzt, um quasi mit dem Holzhammer eine Stimmung, Sorgen oder Wünsche des Charakters darzustellen. Dies habe ich in diesem Buch gar nicht so empfunden, was ich als sehr angenehm empfinde. Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich kann es voll und ganz empfehlen!

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