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Rezension zu
Hibiskustage

Ein Seelenwärmer-Buch

Von: Martinas Buchwelten
29.04.2020

Manchmal braucht man einen Roman wie diesen, um Abtauchen und Träumen zu können und die Welt um sich herum zu vergessen. Wer auf das himmliche Cover guckt, weiß wohin wir uns bei "Hibiskustage" begeben: auf eine wunderschöne Insel unter Palmen. Genau dorthin, nämlich auf Hawaii, werden auch Mel, Kerstin und Sarah von ihrer Freundin Izzy eingeladen, die demnächst ihren 40. Geburtstag feiert. Die vier Frauen waren während der Schulzeit beste Freundinnen, doch mit der Zeit ist jede von ihnen ihren eigenen Weg gegangen. Izzy ist in den USA eine bekannte Moderatorin, Mel lebt an der Ostseeküste, ist verheiratet, hat zwei Kinder und vermietet Ferienhäuser. Kerstin ist Sterneköchin, arbeitet aber unter ihrem Niveau bei ihrem verheirateten Geliebten in der Küche und Sarah, die in London lebt, gibt an Anwältin zu sein, sitzt aber in einem Großraumbüro einer Anwaltskanzlei und arbeitet als Bürokraft. So hat sich jede von ihnen kleine Geheimnisse erhalten, die sie nicht über ihren gemeinsamen Freundinnen Chat "44-ever" kommunizieren. Erst zögern die drei Frauen noch, doch dann reisen sie nach Hawaii um Izzy und die anderen wiederzusehen. Jede versucht den Schein zu wahren, doch nach und nach kommen die kleinen Lügen bzw. Verschleierungen ans Licht. Abwechselnd lesen wir aus der Sicht von Mel, Sarah und Kerstin, die allesamt auf das Eintreffen von Izzy warten. Die vier Frauen sind sehr unterschiedlich. Jede hat ihr eigenes Päckchen zu tragen. Die gemeinsame Zeit in Izzys Haus verändert sie alle auf eigene Weise und zeigt auf, was im Leben wirklich wichtig ist. Langsam öffnen sie sich wieder und helfen einander den Blick auf das Wesentliche wiederzufinden. Dabei erfahren sie nicht nur fröhliche, sondern auch schmerzliche Momente. Vom Plot her hatte ich eine gewisse Ahnung, wohin es gehen könnte, aber vornehmlich deswegen, weil ich einmal eine sehr ähnliche Geschichte gelesen habe, die auf den Fidschi-Inseln spielte *träum*Sonst wäre ich wahrscheinlich nicht so bald auf das Geheimnis von Izzy gekommen. Die lebendige und mitreißende Geschichte fühlt sich wie ein kleiner Kurzurlaub an, den wir im Moment im wahren Leben nicht antreten können. Deswegen empfehle ich allen sich mit "Hibiskustage" aus den Alltag wegzuträumen....aber Vorsicht: Es gibt auch Taschentuchalarm! Die Charaktere und deren Entwicklung werden von der Autorin sehr gut dargestellt. Ich habe mit den vier Freundinnen mitgelitten, mitgeweint und mich mitgefreut. Alle entwickeln sich weiter und die alte Verbundenheit stellt sich am Ende wieder ein. Die Landschaftsbeschreibungen, das Inselfeeling und die Bräuche der Einwohner sind so wunderbar dargestellt, dass man am liebsten sofort den Koffer packen würde. Die Meeresschildkröten, die in der Bucht schwimmen und aussehen wie alte Damen mit Kopftuch; Sarahs Surfversuche, die schlussendlich ihre Liebe zum Meer entdeckt oder die wunderschönen Hibiskuspflanzen in Izzys Garten, sowie die einheimischen Speisen aus dem Food-Truck von Mike, zeigen die Besonderheiten des Settings auf. Es gibt so viele wunderbare und magische Momente in diesem Roman, dass man den Zauber der Geschichte einfach nur genießen muss. Die einzige Kritik, die ich an dieser wunderbaren Geschichte habe, ist die am Ende durchgeführte (verbotene!) Wanderung auf den Haiku Stairs (cirka 3.920 Stufen), auch genannt "Stairway to Heaven", auf die Bergspitze. Diese Strecke, die sich fast über 5 Stunden zieht, ist wegen großer Gefahr gesperrt. Sabine Lay lässt ihre Protagonistinnen aber trotz Lebensgefahr hinaufwandern. Solche Ansätze finde ich in einem Buch bedenklich, denn wir hier in Österreich haben jedes Jahr mit unvernünftigen Wanderern und Bergsteigern zu kämpfen, die mit ihren unzureichenden Equipment oder bei Schlechtwetter das Leben der hiesigen Bergretter gefährden. Deswegen finde ich diese Idee der Autorin nicht gut gewählt. Der Rest der Geschichte hat mich aber verzaubert und ich kann diesen mitreißenden Roman nur weiterempfehlen. Fazit: In Zeiten wie diesen kann man mit diesem Buch zu einem faszinierenden Ort voller Magie reisen und mit den Figuren Hawaii erkunden. Wundervolle Bilder, die die Schönheit der Insel aufzeigen, entstehen beim Lesen im Kopf, aber auch die Werte von Freundschaft und Zusammenhalt bringen Tiefe in die Geschichte. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für diesen Seelenwärmer!

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