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Rezension zu
Wassertöchter

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Düsterer Fanatismus

Von: Melanie Enns aus Leopoldshöhe
18.04.2020

"Wassertöchter" ist der dritte Band einer Thrillertrilogie, die wirklich gelungen ist. Die Protagonistin Emma Carow ist Fallanalystin und wird persönlich in die aktuellen Fälle involviert. Sie selbst hat echtes Grauen erlebt und muss sich ihrer Vergangenheit stellen, was aber letztendlich auch dazu dient, endlich abzuschließen mit dem alptraumhaften Erleben und vielleicht auch irgendwann innerlich zu heilen. Der Thriller überschreitet meiner Meinung nach oftmals Grenzen und ist mitunter so barbarisch und grausam, das ich hier und da stoppen musste, um all meinen Mut zusammen zu nehmen, um weiterlesen zu können. Es geht hier um Frauen, viele Frauen, die ähnlich wie Emma selbst Opfer eines Vergewaltigers werden. Es gibt viele Parallelen zu Emma, sodass diese sich ganz verbissen auf ihren Peiniger Uwe Marquardt festbeißt. Dieser ist auf freiem Fuß und könnte somit der Täter sein. Es beginnt eine Hetzjagd, die für Emma zum Verhängnis werden könnte. Ihr eigenes Leben ist definitiv in großer Gefahr, da Uwe Marquardt eine große Fangemeinde hat und es daher auch möglich ist, Nachahungstäter erschaffen zu haben. Immer und immer wieder wird Emma getriggert, was sie nicht davon abhält, sich selbst bloßstellen zu lassen und dem Täter dadurch immer näher kommt. Es ist und bleibt fanatisch und absolut psychotisch. "Wassertöchter" ist barbarisch, düster und überschreitet Grenzen. Die vorherigen Bände des Autorenduos stellen Emma Carow ebenfalls in den Mittelpunkt. Um den Verlauf der Story wirklich zu verstehen, würde ich anraten, "Neuntöter" und "Blutbuche" ebenfalls zu lesen. Emma ist eine sehr interessante Persönlichkeit, die aufgrund ihres Erlebens eine Wahrnehmung von Details entwickelt hat, die absolut hervorstechen. Auch in diesem Thriller ist sie die treibenden Kraft und auch wenn ihr Privatleben darunter leidet, ist sie überzeugend und geht immer einen Schritt innerhalb der Ermittlungen voraus. Faszinierend ist der Fanatismus, der zum Ende des Thrillers offenbar wird. Es schockt regelrecht, aber ist für die Handlung der absolute Höhepunkt. Als Leserin habe ich einige Überraschungen erlebt, da "Wassertöchter" nicht vorhersehbar ist. Der Wunsch nach einem guten Ende wächst immer mehr und mehr, zumal es für Emma bedeuten würde, endlich abzuschließen und das Gewaltverbrechen, welches an ihr verübt wurde, nur noch äußerlich als Narbe zu tragen. Es wäre falsch zu behaupten, nicht ein klein wenig hämisch zu sein, wenn am Ende der Mensch seine gerechte Strafe erhält, da das Grauen welches verübt wurde, gesühnt werden muss. Erschreckend ist hierbei, das der Täter Hilfe hatte von vielen Seiten, was sich immer und immer wieder zeigt, denn solch Grauen kann niemand im Alleingang verüben. Solche Taten bedeuten einen Haupttäter und einen oder mehrere Mitläufer, zumindest ist dies die Vermutung. Genial gelöst, herausragend geschrieben, wenn mitunter auch sehr brutal, möchte ich dennoch eine Leseempfehlung geben. Echter Thrill, der unter die Haut geht.

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