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Rezension zu
Unsere glücklichen Tage

Unsere glücklichen Tage

Von: Dorothée Kerstiens
15.04.2020

Ein heißer Sommer, ein Haus an der Atlantikküste. Vier Freundinnen, die dort Jahr für Jahr jeden Sommer gemeinsam verbringen, jung, sorglos, als gäbe es nur diese glücklichen Tage. Bis zu diesem einen, schier endlosen, glücklichen Sommer. An dessen Ende sie sich umarmen, verabschieden und jahrzehntelang nicht wiedersehen. Die Autorin Julia Holbe zieht uns in ihrem Romandebut „Unsere glücklichen Tage“ tief in die Geschichte der Hauptfigur Elsa und ihrer Freundinnen Fanny und Marie hinein, die sich erst viele Jahre später begegnen, nachdem Lenica, die Vierte im Bunde, gestorben ist. Ihre sinnlich erzählte Geschichte lässt uns das Meer schmecken, die französische Sommerhitze riechen. Man steht mit den Freundinnen in der Küche, schaut ihnen beim Kochen über die Schulter, liegt mit Ihnen in der Hängematte im Garten, lauscht ihren Gesprächen und erinnert sich unwillkürlich daran, wie es sich anfühlte, damals. Wie es war, so jung zu sein, alles zu teilen. Und man wird Stück für Stück hineingezogen in das raffiniert gesponnene Netz der Erinnerungen und wachsende Spannung um die Frage, was denn damals eigentlich wirklich geschehen ist, das die Freundschaft der jungen Frauen so abrupt beendete. Den Roman habe ich innerhalb kurzer Zeit verschlungen – mit Urlaubsgefühlen und einem Glas Weißweinschorle auf der Terrasse. Alkohol fließt im Zusammensein der Freundinnen gefühlt in Strömen, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Ob das zur romantischen Verklärung oder Verdrängung der nicht so glücklichen Erinnerungen, um die es in dem Roman auch entscheidend geht, für die Figuren erforderlich war und ist? Das Buch hat mich erst gebannt und dann kurz vor Schluss richtig ärgerlich werden lassen. Mir fehlte ein Reifesprung, insbesondere der Hauptprotagonistin Elsa, und eine echte, kritische Auseinandersetzung der Freundinnen miteinander. Deshalb ein Stern Abzug für einen insgesamt lesenswerten Sommerroman.

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