Rezension zu
Islandsommer
Weckt schwingende Sehnsucht auf's Feenland Island
Von: SimoneDAls sich Snob Ferdinand von Merit trennt, hält sie nichts mehr in Berlin. Die junge Künstlerin ergreift die Chance und übernimmt kurzerhand einen Job als Katzenhüterin. In Island. In Reykjavík angekommen, merkt die sympathische Chaotin schnell, dass zwei Streuner mit ihr unter einem Dach leben: Kater Köttur und der wortkarge Kristján. Die atemberaubende isländische Landschaft, die herzlichen und aufgeschlossenen Menschen, die hellen Sommernächte – im hohen Norden findet Merit viel mehr als Ruhe von ihrem herablassenden Ex. Was als überstürzte Flucht beginnt, endet im Ankommen – bei sich, bei einer Liebe, in einem Zuhause. Natürlich ist der Weg dorthin steinig und voller Schlaglöcher. Natürlich tragen Merit und Kristján dunkle Dämonen mit sich herum. Und natürlich haben beide Angst sich aufeinander einzulassen. „Islandsommer“ ist ein stimmungsvoller Liebesroman, der ins märchenhafte Island entführt. Merits Ausflüge, die greifbaren Beschreibungen ihrer Bilder, die atmosphärischen Schilderungen der Landschaft – das alles weckt eine ungeheure Neugier, eine schwingende Sehnsucht auf dieses Feenland. Wie gerne würde ich nun in heißen Thermalquellen baden, über Lavafelder wandern und Polarlichter bestaunen. Die Schicksale der Protagonisten hätten für mich etwas weniger tragisch sein können. Die Seitenzahl etwas kleiner. Die Sprache geraffter. Insgesamt reiste ich aber sehr gerne mit Merit nach Island. Und das Fernweh nach der eisigen Vulkaninsel hallt bestimmt noch lange nach.
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