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Rezension zu
Die Traumdiebe

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Potenzial nicht ausgeschöpft

Von: Bücherzauber
30.03.2020

Worum geht’s? Kanada nach der Klimakatastrophe: Die Welt ist hart und unmenschlich geworden. Die Menschen haben die Fähigkeit zu träumen verloren. Nur die wenigen überlebenden Ureinwohner können es noch – und werden deswegen gnadenlos gejagt. Der 16-jährige Frenchie hat so seine ganze Familie verloren. Aber er hat eine neue gefunden: Träumer wie er, die gemeinsam durch die Wildnis des Nordens ziehen, immer auf der Flucht vor den Traumdieben. Ein paar Kinder und Jugendliche, einige Erwachsene und die wunderbare, rebellische Rose. Kann die Macht ihrer Geschichten und das Wissen ihrer Ahnen sie schützen? Meine Meinung Der mysteriöse Titel und das undeutliche Cover, ein regenverhangener Berg, haben mich zunächst sehr neugierig gemacht, da sie so gar nicht zu dem Bild einer typischen Dystopie passen. Dies lässt sich wohl am einfachsten dadurch erklären, dass diese Geschichte auch nicht einfach nur eine Dystopie ist. Merkwürdigerweise ist sie aber mehr und weniger als das zugleich. Ein bedeutender Unterschied zu den uns bekannten Dystopien (z.B. Die Bestimmung, Die Tribute von Panem, Maze Runner) liegt in dem großen Anteil an kanadischer/amerikanischer Historie. Während die Hauptperson Frenchie über das Buch älter wird und die Weite der Welt kennen lernt, lernt er auch mehr über seine eigene Vergangenheit beziehungsweise die Vergangenheit seiner Ahnen, alte Ritualien und besonders dessen Sprache. Für jemanden, den die Auswirkungen der Kolonalisierung Kanadas direkt aber auch indirekt betreffen, so wie zum Beispiel die kanadischen Bürger, mag das Buch mit seiner Mischung aus Geschichte und Zukunft bestimmt ungeheuer faszinierend erscheinen. Als normaler Leser bedarf es jedoch einiges Vorwissen so wie Emphatie, um dieses Potenzial der Erzählung voll ausschöpfen zu können. Leider machte es mir die Redensweise der Hauptperson oder aber der Schreibstil der Autorin, wo die Grenzen zwischen beiden liegen ist schwer abzuschätzen, nicht einfach, das Geschehen und Erleben von von Frenchie zu genießen. Obwohl er bereits 16 Jahre alt ist, und sich einredet, ein guter Krieger und Aufpasser sowie Versorger der Truppe zu sein, klingt er doch immer noch außerordentlich jung. Dabei heißt es, dass die zum größten Teil auf sich allein gestellten Jugendlichen durch die Umstände beinahe zu normalen Erwachsenen geworden sind. Dies widerspricht sich leider oft mit den Überlegungen und Handlungen der gesamten Gruppe. Auch Frenchies Liebe zu Rose wird meist so unschuldig und selbstlos beschrieben wie die Liebe eines Grundschülers. Sonst ist der reine Schreibstil der Autorin jedoch sehr zu loben. Bildlich beschreibt sie die meisten Szenen allein mit wenigen Worten. Besonders fallen jedoch außergewöhnliche Metaphern und Vergleiche auf, die entweder langen Überlegungen oder aber einem kreativen Geist entspringen müssen. Fazit Die Geschichte rund um Frenchie und Rose bot mit seinem historischen Hintergrund viel Potenzial, das jedoch nicht vollkommen ausgeschöpft wurde. Trotzdem ist es eine relativ spannende, wenn auch untypische Dystopie für zwischendurch

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