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Rezension zu
Die Traumdiebe

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Barbarische Jagd auf kanadische Ureinwohner

Von: Melanie E. aus Leopoldshöhe
17.03.2020

"Die Traumdiebe" ist eine faszinierende Dystopie, die das Leben nach einer Klimakatastrophe beschreibt. Leider ist das Geschehen über das "Davor" sehr vage dargestellt und so wird der Leser sich nur in Vermutungen auslassen können. Dadurch wirkt die Story mitunter sehr blass, da sie sich lediglich in Verfolgung und dem Überlebenswillen der Flüchtenden auslässt. Mich hätte sehr interessiert, wieso das Grauen, welches ich nun ausgesetzt bin, ihren Anfang genommen hat. Die indigen Völker, auf die nun Jagd gemacht wird, um ihnen unter barbarischen Umständen ihre Träume zu berauben, sind vom Alter her komplett verschieden und dennoch ist ein starker Zusammenhalt erkennbar. Es ist absolut krass, wie Missgunst entsteht und Urvertrauen verloren gehen. Es sind die kleinen und großen Helden, die "Die Traumdiebe" lesenswert machen. Die Hintergründe sind wie schon erwähnt nicht erkennbar und daher dauert es einige Seiten, um mit der Story warm zu werden, die letztendlich davon erzählt, wie Menschen zusammen agieren müssen, die sich vorher nicht kannten und nun als bunter Haufen versuchen zu überleben. Es ist oftmals hart, da sie verfolgt werden, um ihrer Träume beraubt zu werden. Hinzu kommt Hunger, Kälte und das fehlen von Geborgenheit. Familien werden auseinander gerissen, verraten, verkauft. Die Autorin hat sich laut meinen Mutmaßungen mit der kanadischen Geschichte auseinandergesetzt, die indigen Völker in Kanada betreffend. Auch dort wurde unter physischer und psychischer Gewaltanwendung in sogenannten Internaten (im Buch wird es als Schule benannt) versucht ein Umdenken in Kultur und Verhalten zu erzwingen. Letztendlich ist "Die Traumdiebe" eine Dystopie, die wie in diesem Genre üblich, sehr brutal und verachtend dem Menschen gegenüber. Die Story ist nicht immer übersichtlich, sodass ich eine Leseempfehlung an junge Leser_innen ab 14 Jahren nicht zustimmen kann. Ich würde das Lesealter, höher ansetzen, auch wenn Schriftbild und kurze, knackige Kapitel einem Jugendbuch angemessen erscheinen. Die Story selbst empfinde ich als überfordernd, da das Grauen und das Sterben sehr hochgehalten wurde. Insgesamt eine gut durchdachte Story, die ich mir hier und fundierter erzählt gewünscht hätte, aber dennoch überzeugt hat. Es fehlt mir ein klein wenig Schönheit innerhalb der Geschichte, die auch durch die eingestreute Liebesbeziehung nicht aufgewertet werden konnte.

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