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Rezension zu
Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland

Finsternis im Wunderland

Von: pias_booklove
14.03.2020

Autor/in: Christina Henry Verlag: penhaligon Seiten: 350 Preis: 18,- EUR geschmökert: 10.03. - 14.03.2020 Inhalt Seit zehn Jahren ist Alice in einem düsteren Hospital gefangen. Alle halten sie für verrückt, während sie vor sich hindämmert auf der Suche nach ihrer Erinnerung. Wer ist sie? Warum befindet sie sich an diesem grausamen Ort? Und warum quälen sie jede Nacht Albträume von einem Mann mit Kaninchenohren? Als ein Feuer im Hospital ausbricht, gelingt Alice endlich die Flucht - an der Seite des geisteskranken Axtmörders Hatcher. Doch nicht nur Alice ist frei. Ein dunkles Wesen, das in den Tiefen des Irrenhauses eingesperrt war, ist ebenfalls entkommen und auf der Jagd nach Blut. Erst, wenn Alice dieses Ungeheuer besiegt, wird sie die Wahrheit über sich herausfinden - und was das weiße Kaninchen ihr angetan hat… Meine Meinung Ich habe mich so gefreut, als ich gesehen habe, dass dieses Buch auf deutsch erscheint. Im Thalia hatte ich es nämlich bereits vor Monaten im englischen Regal entdeckt und bin immer wieder daran vorbei gelaufen und hab es in die Hand genommen, aber gekauft habe ich es dann doch nie. Und jetzt hatte ich dann das große Glück und habe die deutsche Ausgabe als Rezensionsexemplar bekommen können. Die Aufmachung des Buchs gefällt mir sehr gut: Ich liebe, dass es ein Hardcover ist und die Gestaltung der Innenseiten und des Buchschnitts passt einfach perfekt. Das Buch ist mit seinen 350 Seiten nicht allzu dick und lässt sich relativ schnell weg lesen, was natürlich auch an dem flüssigen und gut verständlichen Schreibstil liegt. Das Buch beginnt mitten im Geschehen. Gemeinsam mit Alice sitzt man im Hospital und weiß, genau wie die Protagonistin, erstmal nichts. Sie hat keine Ahnung, warum sie in der Klinik ist und was mit ihr geschehen ist. Immer wieder kommen ihr aber dann doch Erinnerungen an einen Mann mit langen Ohren - das Kaninchen, wie sie ihn nennt - und an schreckliche Dinge, die er anscheinend mit ihr angestellt hat. In der Zelle neben Alice sitzt Hatcher, ein Axtmörder, mit dem sie sich schon vor Jahren angefreundet hat und mit dem sie gemeinsam aus dem Hospital entkommen kann. Auch Hatcher hat keine Erinnerungen an seine Vergangenheit, ist aber genauso gewillt wie Alice sie zurückzubekommen. Gemeinsam machen die beiden sich also auf die Suche nach ihrer Vergangenheit und treffen dabei auf einige zwielichtige Gestalten. Durch den flüssigen Schreibstil war es leicht in das Buch reinzukommen und vor allem zu Beginn war der Spannungsbogen sehr hoch gehalten, sodass die Seiten nur so verflogen. Dadurch, dass die Vergangenheit der Protagonisten im Ungewissen liegt und nur nach und nach neue Erkenntnisse gewonnen werden, hält sich die Spannung auch eigentlich durchweg aufrecht. Allerdings habe ich mir dennoch mehr von dem Buch erhofft. Letztendlich gab es kein Cliff-Hanger, wie ich zunächst vermutet hatte, als ich noch knapp 50 Seiten zu lesen hatte. Stattdessen wurden die Konflikte sehr schnell und fast schon banal aufgelöst. Außerdem blieben viele Fragen offen, die ich gerne beantwortet gehabt hätte. Hoffentlich wird es darauf dann im zweiten Band mehr Antworten geben. Generell empfand ich es so, dass das Buch alles sehr schnell erzählt hat. Es verweilte nie lange in einzelnen Szenen und kam mir dadurch manchmal auch ein bisschen oberflächlich vor. Ich hätte mir einfach in manchen Situationen noch mehr Einblick und Tiefgang gewünscht und eventuell auch noch mehr Spannung und Gefahr. Denn obwohl das Buch sehr blutig ist und sich viel mit Gewalt und Tod beschäftigt, war es nie gruselig oder so voller Nervenkitzel, dass man fast schon Angst um die Protagonisten haben müsste. Trotzdem war das Buch auf jeden Fall sehr lesenswert! Es war durchweg spannend, weil man überhaupt nicht sagen konnte, was die Protagonisten als nächsten erwarten würde und man doch immer mit dem Schlimmsten rechnen musste. Es werden nämlich immer wieder sehr blutige Szenen beschrieben und auch sexuelle Gewalt spielt eine große Rolle, wenn auch zum Glück nicht ganz so bildlich, sondern häufig nur umschrieben und angedeutet, aber dennoch sehr präsent. Damit muss man beim Lesen also definitiv auch umgehen können. Diese Thematik gibt dem Buch durchweg einen sehr düsteren Rahmen, in dem sich in ebenso düsteren Rollen dann auch bekannte Charaktere aus „Alice im Wunderland“ wiederfinden. Die ursprüngliche Erzählung hat sich deutlich in den Figuren widergespiegelt und außerdem in kleineren Details, die immer mal wieder auftauchen. Obwohl es kein offensichtliches Wunderland gibt, ist das Setting im Buch dennoch sehr offen gestaltet, sodass man es von Zeit und Ort her gar nicht einschätzen kann und es beinhaltet zudem magische Elemente. Aber generell ist sehr viel düsterer, blutiger und erwachsener. Fazit Alles in allem bin ich in meiner Bewertung etwas zwiegespalten. Obwohl das Buch durchweg spannend war und sich super schnell und flüssig lesen ließ, ging es mir am Ende dann doch etwas zu schnell, die großen Konflikte wurden zu simpel abgehandelt und es sich noch zu viele Fragen unbeantwortet geblieben. Dennoch gefielen mir die düstere Stimmung und die Parallelen zum originalen „Alice im Wunderland“ sehr gut und ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Band, in dem dann hoffentlich noch mehr Fragen rund um Alice und Hatcher beantwortet werden. 3,5/5 Sterne

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