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Rezension zu
Die Furcht des Weisen (1)

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Super Sprecher, tolles Hörbuch!

Von: SofiaMa
13.03.2020

Aufmachung: Das Cover ist sehr ähnlich zu den anderen Covern der Reihe, was mir sehr gut gefällt. Es ist recht simpel gehalten, man sieht bloß den Titel in einem Kreis und unten einen Mann, der wohl Kvothe darstellen soll, vor einer Stadt stehen. Mir gefällt das Cover sehr gut. Meine Meinung: Puh, also ich habe für dieses Hörbuch echt Ewigkeiten gebraucht. Und das sage ich nicht nur so, das ist Tatsache. Mehrere Jahre (!) saß ich da jetzt dran. Das lag hauptsächlich daran, dass mich die fast 27h Lauflänge immer wieder abgeschreckt haben, weshalb ich lange Zeit einfach gar nicht gehört habe. Das macht natürlich viel Sinn, denn dann kommt man ja sehr gut voran…. Dazu kommt, dass die Geschichte gerade zu Beginn recht zäh ist, Rothfuss holt sehr aus. Das ist jedoch auf keinen Fall langweilig – und gehört bei Fantasy ja fast schon zum guten Ton; man möchte natürlich so viel wie möglich von der unbekannten Welt mitbekommen. Als Hörbuch hat sich das dann allerdings doch als ein wenig anstrengend herausgestellt. Die Furcht des Weisen (1) beginnt direkt im Anschluss zu Der Name des Windes, aber selbst, wenn es eine Weile her ist, dass man Teil 1 gehört hat, kommt man dennoch gut in die Geschichte. Das wichtigste wird ohnehin mehrfach angesprochen, aber an vieles erinnert man sich auch später noch. Wie auch in seinem Vorgänger passiert hier wieder unglaublich viel. Tatsächlich könnte man meiner Meinung nach Tag 2 noch ein weiteres Mal splitten, obwohl der Band in der deutschen Ausgabe schon einmal geteilt wurde. Inhaltlich gibt es eindeutig eine Stelle, an der es Sinn machen würde, da dort ein Einschnitt passiert. Auch von der Länge her würde es an dieser Stelle gut passen. Aber na ja, so tragisch ist es auch nicht, denn wenn man einmal in der Geschichte gefangen ist, ist es nur schwierig, wieder herauszukommen. Es gibt tatsächlich nicht sonderlich viel zu sagen, außer dass Die Furcht des Weisen (1) all das hat, was Fantasy haben sollte: Der Plot ist breit und aufregend, das Setting unbekannt, und es passieren viele tolle magische Dinge. Nach anfänglichen Einstiegsschwierigkeiten wird es von Kapitel zu Kapitel immer spannender. Kvothe erlebt viele gefährliche Situationen, in denen man mit ihm mitfiebert. Zwar muss er unterschiedliche Gefahren meistern, aber über alle seiner Prüfungen schwebt stets die Frage: Was hat es mit den Chandrian auf sich? Gemeinsam mit Kvothe erfährt man brotkrümelweise immer mehr über sie. Das bringt allerdings keine Klarheit in die ganze Situation, vielmehr eröffnen sich so nur neue Fragen, wodurch man am liebsten zum Ende vorspulen möchte, damit man die Antworten bekommt, aber man möchte auf der anderen Seite natürlich nichts verpassen. Das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger; ich empfehle unbedingt, den nächsten Band parat zu haben. Auch figurentechnisch steht Die Furcht des Weisen (1) anderen großen Fantasy-Sagen in nichts nach: Kvothe, der Protagonist, ist klug, aber noch sehr jung. Das vergisst man hin und wieder, da er sich (wohl auch aufgrund seiner Vergangenheit und seiner Fähigkeiten) oft reifer verhält, aber durch bestimmte Charaktereigenschaften wird dem Leser sein Alter immer wieder in Erinnerung gerufen. So ist Kvothe sehr leicht reizbar, was wohl an seiner Jugend und (trotz bisheriger Erlebnisse) fehlenden Erfahrung liegt. Sein Verhalten passt zu seinem Alter, was ihn zu einem sehr sympathischen, nachvollziehbaren Protagonisten macht. Er ist nicht fehlerlos, aber man hat Vertrauen darin, dass er es irgendwie aus jeder Situation schafft. Umso spannender wird es dann natürlich, wenn er etwas mal nicht schafft. An seiner Figur hat mir besonders der Kontrast zu seinem älteren Ich, das die ganze Geschichte dem Chronisten und Bast erzählt, gut gefallen. Man merkt einen eindeutigen Altersunterschied und eine Reife, die der jüngere Kvothe noch nicht hat. Man möchte erfahren, was er alles so erlebt hat. Auch die anderen Charaktere haben alle ihre Eigenarten und sind auf ihre Weise sympathisch oder eben nicht. Vor allem an Bast und Devi habe ich Gefallen gefunden! Der Sprecher, Stefan Kaminski, ist einfach unglaublich gut. Er hat nicht nur eine angenehme Stimme, der man stundenlang zuhören könnte – da kommt einem die Länge des Hörbuchs dann entgegen :D –, auch sein Sprechtempo ist sehr angenehm. Man kann gut und entspannt folgen. Es ist langsam, aber nicht so, dass es anstrengend wird, zuzuhören, oder dass man müde wird. Kaminski hat für alle Figuren eine unterschiedliche Tonlage, sodass man immer weiß, wer gerade spricht. Wenn er dann seine Stimme verstellt, wirkt das Ganze nicht irgendwie seltsam, sondern sehr natürlich, selbst bei höheren Stimmen. Auch macht er glücklicherweise keine komischen Sprechgeräusche oder er schmatzt, man hört ihn nicht einmal atmen. All das macht es nur umso leichter, sich in der Welt von Kvothe zu verlieren. Die Geschichte an sich ist schon toll, aber am besten hat mir der Sprecher gefallen. Fazit: Die Furcht des Weisen (1) ist – vor allem durch Stefan Kaminski – ein wahnsinnig tolles Hörbuch. Wenn man erst einmal den Respekt vor den 27h Laufzeit verloren hat, verliert man sich in der Geschichte und hat sie auch ruckzuck durchgehört. Das Hörbuch ist sehr unterhaltend, aber allein die Stimme reicht schon aus, dass man es gut und gerne auch öfter hintereinander hören kann. Ich muss es wissen, da ich es mehrfach begonnen habe. :D Kurzum: Patrick Rothfuss und Stefan Kaminski haben ein Meisterwerk geschaffen! ♥ 5/ 5 Lesehasen.

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