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Rezension zu
Im Zeichen des Löwen

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Von: Buch SUCHT Blog
25.02.2020

Nachdem Daniel Wolf seine zahlreichen Leserinnen und Leser mit seiner Fleury-Serie in die Geheimnisse des Salzhandels im Mittelalter eingeführt hat, ist „Im Zeichen des Löwen“ nun der neue Roman des Bestseller-Autors. Und dieses Mal führt er uns ins Friesland des 14. Jahrhunderts. Friesland 1350: Das Kirchspiel (also der Kirchenbezirk) Warfstede wird von der mächtigen Sippe der Osingas beherrscht. Wilke Tammen Osinga ist der „Redjeve“ (Richter und Ortsvorsteher) des Kirchspiels. Als sein Erstgeborener Unicke während einer Handelsfahrt in der reichen Stadt Rungholt von Enne Rycken Hylkena, dem Redjeve des Kirchspiels Duvelslond, erschlagen wird, ist das der Auftakt einer jahrelangen Fehde zwischen den beiden Familien. Die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts war in Norddeutschland eine Zeit, in der sich gravierende Veränderungen anbahnten. Während sich die wichtigen Handelsstädte an Nord- und Ostsee zur Hanse formierten, gab es auch im „freien“ Friesland große gesellschaftliche Verschiebungen. Waren bis zu diesem Zeitpunkt alle frei geborenen Friesen nominell gleichgestellt, griffen jetzt die Oberhäupter der mächtigen Sippen offen zur Macht und erklärten sich zu „Hovetlingen“ (Häuptlingen), die Friesland unter ihrer Herrschaft zwingen wollten. Vor diesem Hintergrund ist „Im Zeichen des Löwen“ angesiedelt. Hauptprotagonisten des gut 900 Seiten starken Romans sind Jann Wilken, der Bastard von Wilke und sein gebildeter Halbbruder Abbe, der von fast allen nur als Krüppel verspottet wird, da er mit einem Buckel geboren wurde. Als im Laufe der Fehde ihr älterer Bruder Here im Kampf getötet und ihr despotischer Vater von Enne gefangen genommen wird, müssen die beiden Außenseiter Warfstede vor dem Ruin bewahren und gleichzeitig das immens hohe Lösegeld von 1000 Mark Silber auftreiben (eine Mark Silber entspricht ungefähr 234g Silber) , um Wilke auszulösen. Jann ist ein genialer Schiffsbaumeister, der die Idee zu einer vollkommen neuartigen Kogge hat. Doch als Bastard ist ihm der Zugang zur Schiffsbauergilde verwehrt. Dennoch will er zusammen mit seinem Bruder und seinem Lehrmeister Folkmar Peters sein Schiff bauen. Notfalls auch gegen den Widerstand des Zunftmeisters Onneke Fossen. „Im Zeichen des Löwen“ hat alles, was einen großen historischen Roman ausmacht: einen dramatischen historischen Hintergrund, einen Konflikt, der die Leser packt, eine große Liebesgeschichte, spannende Gegenspieler, in diesem Fall Enne und seine Schwester Alke, eine Alchemistin und Hexe, und Protagonisten die bereit sind, sich allen Widrigkeiten zu stellen und ihrer eigenen Vision zu folgen. Geschickt lässt Daniel Wolf historische Begebenheiten in seine Geschichte einfließen und historisch verbürgte Personen auftreten und gibt seinem Roman dadurch einen authentischen Anstrich. So erfährt man nebenbei auch einiges über Kriegshandwerk, Handle, Zunftwesen und Seefahrt im Spätmittelalter. Die Geschichte ist spannend, liest sich flüssig und lässt den Leser geradezu über die Seiten hinwegfliegen. Der Roman, der in den Jahren 1350 – 1383 spielt, ist in sich abgeschlossen, wird allerdings als Friesen-Saga 1 beworben. Insofern hoffe ich, dass es bald neue Abenteuer der Familie Osinga geben wird. Stoff genug gibt die Geschichte ja her, man denke nur an den Kampf der Hanse gegen die Vitalienbrüder und Klaus Störtebeker, der knapp 20 Jahre später in Hamburg seinen Kopf verlieren sollte und zeitweise in Friesland Unterschlupf fand.

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