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Rezension zu
Das geschwärzte Notizbuch

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Spannendes und unkonventionelles Kammerstück

Von: Peter
23.02.2020

Der ebenso größenwahnsinnige wie geniale Regisseur Santiago Salvatierra hält den unbekannten Drehbuchautoren Pablo Betances über Jahre in einem Kelleraum seiner Villa in den argentinischen Bergen gefangen. Er fordert von ihm nichts weniger als das perfekte Drehbuch für einen Film, der alle Preise gewinnen, alle Verkaufsrekorde brechen und die Geschichte des Films für immer verändern soll. Das Buch lag einige Wochen ungelesen bei mir rum - die Inhaltsangabe reizte mich wenig, klang irgendwie nach einer Art Saga in der irgendein mysteriöses Geheimnis gelüftet werden muss, bestenfalls nach einer Kriminalgeschichte. Dazu muss ich sagen, dass ich auch den Autor Nicolas Giacobone bislang nicht kannte und auch keinen seiner Filme gesehen habe. Mit einigem Widerwillen nahm ich das Buch also schließlich doch zur Hand und zu meiner eigenen Überraschung geriet ich schon nach wenigen Seiten in den Sog der Erzählung, der Handlung, des Schreibstils. Statt mich - wie erwartet - mit einiger Selbstdiziplin durch das Buch zu arbeiten, las ich es von der ersten bis zur letzten Seite mit großem Genuss. Zugegeben, das Buch ist in Inhalt, Erzählstruktur und Stil ungewöhnlich und sicherlich nicht jedermanns Sache (muss es ja auch nicht), aber wer sich als erwachsener Mensch ernsthaft an Begriffen wie "masturbieren" stört (wohlgemerkt ohne detailreiche Schilderungen, also weit entfernt von Pornographie), sollte vielleicht generell ein anderes Genre bevorzugen. Mir hat dieses in vielerlei Hinsicht unkonventionelle Kammerstück gut gefallen: die Handlung ist spannend, die Reflexionen über den Schreibprozess lehrreich und die Umsetzung originell - eine klare Empfehlung!

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