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Rezension zu
Gotteslüge

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

„Sie nahmen uns was wir lieben“

Von: Martina Meyen
25.04.2015

Seit „40 Stunden“ bin ich ein Fan von Faris Iskander. Er leidet unter den Dämonen seiner vergangenen Fälle, ist besonnen und schafft es mit seiner ruhigen Art, die verschiedenen Kulturen zu verbinden. Deshalb war ich sehr schockiert, als ich den Klappentext und auch den Prolog las. Faris und eine Bombe? Das konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen. „Der Andere bittet zum Tanz“ Kathrin Lange hat den Plot überaus spannend gestaltet. Sie erzählt nicht nur aus der Perspektive von Faris, sie stellt dem Leser auch ziemlich schnell den Gegenspieler vor. Allerdings verdeckt sie ihn, nennt ihn den Mann, der Vergeltung wollte und übertitelt die ihm gewidmeten Abschnitte mit „Der Andere“. Dadurch wird die Geschichte zunächst sehr geheimnisvoll und das große Rätselraten beginnt. Wer ist der Andere? Warum will er Faris leiden sehen? Und Faris leidet dieses Mal ganz besonders heftig. So heftig, dass ich zwischendurch mehr als Mitleid mit ihm hatte und mir gar nicht mehr vorstellen konnte, wie ein Mensch das aushalten kann. Einerseits ist das natürlich sehr förderlich für die Spannung, die mir oft den Atem raubte, aber andererseits blieb die Glaubwürdigkeit dabei fast auf der Strecke. „Wenn du mit Ungeheuern kämpfst“ Kathrin Lange bringt Faris dieses Mal an seine Grenzen, er ist in den Fall noch mehr persönlich involviert als beim letzten Mal. Gewisse Ähnlichkeiten zum Vorgänger lassen sich nicht leugnen, sind gewollt. Faris blickt in Abgründe, kämpft und wird fast selbst zum Ungeheuer. In manchen Situationen wurde er mir plötzlich fremd. Am Ende kommt es zu einem fulminanten Showdown, vieles klärt sich sich auf und Kathrin Lange hat noch einige Überraschungen für ihre Leser im Ärmel. Und dennoch konnte mich Gotteslüge nicht so sehr überzeugen wie 40 Stunden, das im letzten Jahr zu meinen Highlights gehörte. Der Erstleser wird begeistert sein. Ich habe mich ein wenig an den Ähnlichkeiten und dem etwas überkonstruierten Plot gestört. Fazit: Spannend, aber leider etwas überkonstruiert.

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