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Rezension zu
Der Fall der linkshändigen Lady

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Spannender neuer Fall für Meisterdetektivin Enola Holmes

Von: bookloving
12.02.2020

Nach dem gelungenen Auftakt “Der Fall des verschwundenen Lords” der US-amerikanischen Bestseller-Autorin Nancy Springer ist nun endlich auch der zweite Band ihrer tollen Enola-Holmes-Serie erschienen. Erneut ist ihr eine fesselnde, mitreißende und sehr abenteuerliche Detektivgeschichte gelungen, in deren Mittelpunkt die clevere kleine Schwester des genialen Meisterdetektivs Sherlock Holmes steht – die ausgesprochen sympathische, erst 14-jährige Enola Holmes. Der Nachfolgeband setzt fast nahtlos an das Ende des ersten Bands an, und wir erfahren, wie die untergetauchte Enola völlig auf sich allein gestellt, in London Fuß gefasst hat. Gekonnt schlüpft sie in verschiedene Rollen, immer in der passenden Verkleidung – versteht sich. Als Assistentin Miss Meshle leitet sie tagsüber ein Ermittlungsbüro, während sie des Nachts als stumme Nonne durch die finsteren Gassen streift und selbstlos den Ärmsten der Armen hilft. Dennoch ist es gar nicht so einfach für sie unerkannt zu bleiben, denn natürlich lassen ihre beiden großen Brüder nichts unversucht, sie wieder aufzuspüren. Dank Springers abwechslungsreichen, mitreißenden Erzählstils findet man schnell wieder ins Geschehen hinein und ist von Enolas eigenwilligen, aber sehr liebenswerten Art ganz hingerissen. Erzählt wird wieder aus Enolas Sicht in der Ich-Perspektive, wodurch man als Leser unmittelbar an ihren Gedanken teil hat und die Welt durch ihre Augen sieht. Mit ihr hat die Autorin eine wundervoll lebendige, vielschichtige, sehr sympathische Heldin geschaffen, die man einfach ins Herz schließen muss. Trotz ihres zarten Alters tritt sie äußerst gewitzt, clever und als junge Frau für die damalige Zeit sehr unkonventionell und selbstbewusst auf, so dass sich nicht nur jüngere Leser mit ihr identifizieren können. Ganz wie ihr großer berühmter Bruder hat sie eine brillante Auffassungsgabe und versteht sich auch auf das Kombinieren und Enträtseln von verschlüsselten Nachrichten und kniffligen Codes. Doch trotz all ihrer Stärken ist sie nicht perfekt und hat sie auch ihre schwachen Momente, in denen sie ihre Einsamkeit und Unsicherheit zulässt, was ihre Figur umso glaubwürdiger erscheinen lässt. Fesselnd ist es mitzuerleben, wie Enola den verzwickten Fall um das mysteriöse Verschwindens der jungen Lady Cecily an sich reißt, mit ihrer detektivischen Neugier die Ermittlungen vorantreibt und so der Wahrheit schließlich auf die Spur kommt. Nach einigen unvorhersehbaren Wendungen wird es zum Ende hin sogar auch noch richtig spannend. Natürlich haben bei dieser Detektivgeschichte auch die beliebten Figuren der Sherlock Holmes-Romane wieder gelungenen Gastauftritte und so man darf sich auf Sherlock und seinen Bruder Mycroft, Inspector Lestrade aber auch Dr. Watson und die Haushälterin Mrs. Hudson freuen. Viele humorvolle Episoden machen die abwechslungsreiche, packende Geschichte sehr amüsant und unterhaltsam. Die Autorin versteht es, uns zudem mit ihren anschaulichen Beschreibungen der verschiedenen Schauplätze ein tolles atmosphärisch dichtes und leicht düsteres Setting heraufzubeschwören. Gekonnt lässt sie uns ins London der viktorianischen Epoche abtauchen – eine überbevölkerte Metropole voller Kontraste, geprägt von Kriminalität und dem unvorstellbarem Elend der Armen, die Gassen erfüllt von Betrunkenen, Obdachlosen, Taschendieben und Prostituierten. Und mittendrin unsere junge Meisterdetektivin Enola, die immer noch versucht, herauszufinden, wo ihre verschwundene Mutter steckt und sich um keinen Preis von ihren Brüdern schnappen lassen will. Ich bin sehr gespannt, wie es mit ihr in London weitergehen wird und freue mich schon auf einen neuen kniffligen Fall. ZUM HÖRBUCH Die Schauspielerin, Sängerin und Synchron-Sprecherin Luisa Wietzorek passt mit ihrer vergleichsweise hellen Stimmlage perfekt zu der jungen Enola. Sehr lebendig und absolut überzeugend gelingt es ihr, deren Charakter und Emotionen in Szene zu setzen und an die Hörer zu bringen. Recht überzeugend schlüpft sie auch in die anderen Rollen und versteht es, die Dialoge durch stimmliche Variationen abwechslungsreich zu gestalten. Lediglich das Vorlesen der schier endlos wirkenden, verschlüsselten Nachrichten als Zahlencodes stört etwas das Hörvernügen. Insgesamt aber macht dieses ungekürzte und bemerkenswert gut gesprochene Hörbuch einfach Lust auf mehr Abenteuer mit der jungen Meisterdetektivin Enola. FAZIT Eine sehr gelungene Fortsetzung der Enola Holmes-Reihe und ein spannender Fall für die rundum sympathische Heldin Enola im viktorianischen London – mitreißend, humorvoll und sehr lebendig erzählt. Ein absolut tolles Hörerlebnis, das nicht nur jugendliche Hörer begeistern wird! Sehr empfehlenswert!

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