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Rezension zu
Der Schrei des Raben

Der Schrei des Raben (Ed McDonald)

Von: Poldi
27.01.2020

Nach dem Tod seiner geliebten Frau verfällt Galharrow immer mehr in den Hass gegen die Dunklen Könige und wird nur noch vom Pflichtgefühl den Schwarzschwingen gegenüber aufrecht gehalten. Und so trägt er den Kampf gegen sie wieder in das Land Elend hinein, als er von einem seltsamen Phänomen erfährt: Der leuchtende Schatten... Wer sich nicht mehr genau an „Im Zeichen des Raben“ erinnern kann, weil das Lesen des Romans von Ed McDonald schon einige Zeit her ist, bekommt zum Start des zweiten Teils „Der Schrei des Raben“ eine Erinnerungshilfe geliefert - die Ereignisse des ersten Bandes werden noch einmal bündig zusammengefasst. Und so kann die Handlung dann auch schnell wieder in Fahrt kommen, da die wichtigsten Fakten nicht noch einmal während der Handlung erklärt werden müssen. McDonald nutzt die Mitte seiner Trilogie aber insbesondere, um die düstere Welt, die er erdacht hat, noch tiefer zu erkunden, den Charakteren mehr Profil zu verleihen und die Stimmung zu verdichten. Besonders dor Passagen, die das mysteriöse Land Elend näher beleuchten, haben mir dabei sehr gefallen. Die abstoßenden Kreaturen, die mächtigen Dunklen Könige, das Land selbst, das einen eigenen Willen zu haben scheint - all das macht für mich den größten Reiz dieses Bandes aus. Man sollte jetzt aber nicht annehmen, dass neben seitenlangen Beschreibungen nicht viel passiert - im Gegenteil. Es gibt unzählige heftige Kämpfe, zahllose Verschiebungen bei den Mitstreitern von Galharrow und den neuen Handlungsstrang um den leuchtenden Schatten und einen Kult, der sich um das Lichtphänomen bildet. Die Erzählweise ist dabei nicht immer ganz flüssig, durch einige Passagen musste ich mich eher durcharbeiten. Doch der klare Schreibstil des Autors ohne viele Schnörkel und die (trotz des Fantasy-Hintergrunds) realistische und nahbare Beschreibung der Welt sorgen auch immer wieder für spannende und interessante Momente. „Der Schrei des Raben“ weiß neue Akzente zu setzen, geht mit unverminderter Härte weiter und zeichnet ein ebenso düsteres wie lebendiges Bild der Welt und besonders des Hauptcharakters, sodass beides ein beeindruckend scharfes Profil erhält. Die abwechslungsreiche Handlung ist geprägt von harten Kämpfen, schweren Verlusten und kaum heiteren Momenten. Ein lesenswerter Roman und eine gelungene Fortsetzung der Trilogie.

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