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Rezension zu
Das Zimmer der Wunder

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein lebensbejahender Roman, der unter die Haut geht

Von: Kathrin-Marie
09.01.2020

Vor kurzem habe ich durch die Bloggerjury den Roman „Das Zimmer der Wunder“ erhalten. Heute möchte ich euch von diesem besonderen, einfühlsamen Buch in einer ausführlichen Rezension erzählen. Klappentext: “ Nur ein Moment, doch er kann alles verändern. Das erfährt Karrierefrau Thelma am eigenen Leib, als ihr Sohn Louis durch einen LKW von seinem Skateboard gerissen wird. Louis überlebt schwer verletzt, liegt im Koma. Vier Wochen – wenn sich sein Zustand bis dahin nicht verbessert, sehen die Ärzte wenig Hoffnung. In ihrer Verzweiflung findet Thelma in Louis‘ Zimmer eine Liste mit Dingen, die er sich fürs Leben vorgenommen hat: Karaoke singen, einen Marathon laufen, ein Duett mit einem bekannten Rapper … Thelma beginnt seine Wünsche für ihn zu erfüllen. Wird es ihr gelingen, dadurch seinen Überlebenswillen zu wecken? „ Zum Autoren: Julien Sandrel ist 40 Jahre alt und stammt aus Südfrankreich, heute wohnt er mit seiner Familie in Paris. Er selbst hat einst eine riskante Situation erlebt, die ihn zu seinem Debüt „Das Zimmer der Wunder“ inspiriert hat. Sein erstes Werk wurde in Frankreich zum Besteller, erschien bisher in 26 Ländern und wird aktuell verfilmt. Ich hatte eher geringere Erwartungen. Bücher zu so ernsten Themen sind mir oft einfach zu traurig. Die Welt ist schon traurig und irre genug. Das Cover finde ich ganz schön, der Klappentext schien meine Erwartungen zu bestätigen. Allerdings machte mich stutzig: die „ELLE“ schreibt über das Buch: „Ein Feel-Good-Roman voller Emotionen“. Und das trifft es auch wirklich. Es ist intensiv, es hat mich unglaublich berührt und trotz des traurigen Themas, ist es zeitgleich so lebensfroh und sensibel, so toll erzählt. Im Plot geht es um Thelma. Eine Protagonistin, an die man als Leser schnell sein Herz verliert. Sie steht immer unter Strom, arbeitet hart an ihrer Karriere und hat keine Zeit für sich selbst. Sie ist allein erziehende Mutter und kämpft sich für ihren Sohn durch den Dschungel des Lebens. Sie ist aber keine snobistische Karriefrau. Direkt zu Beginn passiert dann der Unfall, welcher ihre Welt auf den Kopf stellt. Thelma ist in tiefer Trauer. Julien Sandrel schafft es aber, ihre Trauer zu transportieren, man kann sich gut in sie einfühlen, aber er wird nie sentimental oder flach. Der Unfall ist der Punkt, an dem Thelma anfängt, umzudenken. Und hier setzt der Autor an. Er bejaht das Leben komplett. Thelma findet die Bucket Liste ihres Sohnes- und macht sich auf, um seine Ziele zu erleben. Sie reist viel, erlebt irre Sachen und spürt dabei: sie lebt, sie ist da. Die Trauer ist okay, aber das Leben will gelebt werden. Der Erzählstil ist flüssig, ergreifend, aber nicht kitschig. Es ist witzig, geht ans Herz und auch unter die Haut. Die Reise an neue Plätze, zu unbekannten Ereignissen und witzigen Situation verändert Thelma stark. Sie fängt an, ihre Verhältnisse zu sortieren und findet zu sich selbst zurück- aber auch zu Menschen, die kein Teil ihres Lebens mehr waren. Nach und nach wird aus der Karrierefrau eine feinfühlige Mutter, die um das Leben ihres Sohnes fürchtet, aber seine Reise für ihn geht. Der Autor nimmt die Leser quasi mit auf Thelmas Reise. „Das Zimmer der Wunder“ berührt, ist wunderschön und so lebensbejahend… ich bin gespannt auf die Verfilmung und hoffe, dass sie auch in den deutschen Kinos laufen wird. Ein gelungenes Debüt des französischen Autors. Einfach schön!

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