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Rezension zu
Im Bann der Fledermausinsel

Erneut wunderbar mystisch

Von: Buchperlenblog
08.01.2020

Jedes Jahr freue ich mich auf eine Fortsetzung der heiß geliebten historischen Kriminalreihe um die Inspectors Frey und McGray. Der – mittlerweile gar nicht mehr so – schnöselige Engländer Ian Frey wurde zu seinem größten Missfallen zu Beginn der Reihe nach Schottland versetzt, und untersteht dort nun seit einigen Monaten dem bärbeißig anmutenden, ruppigen Schotten Adolphus McGray. Die beiden können sich wenig ausstehen, was sie sich auch immer wieder aufs Neue in diversen, urkomischen Kommentaren an den Kopf werfen. Während Frey lieber bei den nackten Tatsachen bleibt und eher Denker als Macher ist, stürzt sich McGray kopflos in jedes Abenteuer, das einen Hauch von Mystik verspricht. Nicht uneigennützig, denn nachdem seine Schwester mit 16 Jahren den Verstand verlor, glaubt er an Dämonen und Teufel, und ist nach wie vor auf der Suche nach Heilung für sie. Auch in diesen Fall wird er dank seiner Hoffnung gelockt. Das Abenteuer beginnt gemächlich, irgendwie fühlt man sich wohl in der Abgeschiedenheit der schottischen Highlands, fühlt sich verbunden mit der gastgebenden Familie Koloman, und neigt schon dazu, sie mit einer der prächtigen englischen Familien aus Jane Austens Romanen zu vergleichen. Doch dieser Vergleich hinkt bald, denn die Familie ist kein so unbeflecktes Blatt, wie sie vorzugeben bereit sind. Die namensgebende Fledermausinsel spielt eine besonders tragende Rolle in der Geschichte und ebenso das, was man mit Fledermäusen gern verbindet: Blutdurst. Doch was es mit ihnen auf sich hat, das verrate ich natürlich nicht. Langsam und unauffällig verstricken sich Frey und McGray in diesem Kammerspiel, das mit reichlichen Winkeln für viel Rumrätselei sorgt. Immer wenn man glaubte, man sei den Halunken endlich auf der Spur, ja, da entwischten sie wieder um drei Ecken und warfen ein Tuch der Unkenntlichkeit über sich. Auffällig ist auch, dass die Feindschaft der beiden Inspectors abnimmt. Die Sturköpfe scheinen zueinander zu finden, und sich mit den Fehlern des anderen zu arrangieren. Das empfand ich als eine schöne charakterliche Entwicklung, auch wenn ich ihren beißenden Spott mit Vorliebe lese. Auch die Landschaften sind wieder unglaublich atmosphärisch beschrieben, und mit jeder Seite glaubt man mehr, in der rauen Schönheit der Highlands zu verweilen und sich den Wind um die Nase wehen zu lassen. Fazit Oscar de Muriel hat auch mit dem vierten Band dieser Reihe ins Schwarze getroffen und meinen Sinn für schwarzen Humor und mysteriöse Krimifälle wohl genährt. Mit der Hoffnung auf einen baldigen fünften Teil starte ich also ins neue Jahr und lege euch diese außergewöhnliche Krimireihe einmal mehr ans Herz.

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