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Rezension zu
Der unschuldige Mörder

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wirklich unschuldig?

Von: Buecherseele79
27.12.2019

Zackarias Levin ist ein arbeitsloser Journalist und frisch von seiner Freundin getrennt, da er sich die Wohnung in Stockholm nicht mehr leisten kann zieht er zurück zu seiner Mutter, unfreiwillig. Doch er ist für das Schreiben geboren und möchte jetzt sein erstes Buch veröffentlichen, ein Buch, welche Geschichte er selbst miterlebt hat...damals, als seine Freunde und er im Literarischen Schreiben Li Karpe und den gefeierten Autor Leo Stark kennengelernt haben, als gewisse Dinge ins rollen kamen und Zack nun die Wahrheit herausfinden möchte... was geschah damals mit Leo Stark?! Schon vom ersten Buch „Die Lüge“ war ich sehr angetan, denn der Autor versteht es zu schreiben dass man sich nie sicher sein kann was wirklich geschehen ist, wer hier die Wahrheit spricht, wie die Geschichte sich nun wahrlich zugetragen hat. Die Geschichten kommen ohne große Gewalt, Blut und Brutalität aus, der Schreibstil fesselt auch hier und zieht einen sofort mit in die Geschichte, auf eine Seite und um dann doch wieder zu wechseln. Der Titel hätte passender nicht gewählt werden können, man liest die Geschichte in der Geschichte und ist komplett fasziniert. Die Geschichte ist in 2 Zeitebenen geschrieben – einmal im Jahr 2008, als Zack seinen Job verliert und zurück zu seiner Mutter zieht um sein Buch zu schreiben. Dann die Zeit vom Beginn des Studiums über die Entwicklungen in der Gruppe bis zum Verschwinden von Leo Stark. Hier ist man beim Schriftsteller Zack dabei wie er die Kapitel von „Der unschuldige Mörder“ zusammenfasst. Man muss also am Buch dran bleiben, die Verbindungen zwischen dem Erzählten und dem Aktuellen herstellen und ist doch immer am überlegen ob dies alles stimmig erscheint. Wir lernen hier 4 Studenten kennen, die sich damals im literarischen Schreiben eingeschrieben haben und genommen wurden. Zack, Betty, Adrian und Fredrik lernen sich dort kennen, haben großes Talent zum Schreiben und sollen wichtige Schritte von der berühmten Li Karpe lernen. Gerade Adrian ist von ihr hin und weg und weiß alles über sie.. doch der Kurs ist nicht einfach, Li sehr anspruchsvoll und ist gnadenlos in ihrer Kritik. Die Dynamik und Veränderungen in der Gruppe treten mit dem Kennenlernen des egozentrischen Leo Stark und seine Präsenz auf. Jeder der Protagonisten ist sehr gekonnt herausgearbeitet und hat seinen Platz in der Geschichte. Der ein oder andere Protagonist bleibt etwas blass, im Dunklen, zieht sich zurück, aber gerade hier liegt die Stärke, das Unbekannte, das Schreckhafte. Schon sehr schnell merkt man dass sich die 3 Freunde sehr unterschiedlich auf die Neuigkeit von Zack reagieren dass er ein Buch über den Fall Leo Stark schreiben möchte. Während Betty und Fredrik sich zurückhalten ist Adrian ganz angetan von dieser Idee, liest das Manuskript durch und gibt Ratschläge, denn er sass 8 Jahre im Gefängnis für den, angeblichen, Mord an Leo Stark. Ich war fasziniert von den Veränderungen der Gruppe, wir lernen die jungen Leute kennen, dynamisch, voller Hoffnung und Selbstzweifel, wollen ihren Platz in der Gesellschaft finden und dann dieser Umschwung in das Jahr 2008 und wie sich die Freunde von damals gemacht haben oder nicht, was sie jetzt bewegt, womit sie jetzt kämpfen oder sich freuen. Wer ist im sicheren Hafen überhaupt angekommen? Wer hat die Nacht damals vergessen in der Leo Stark verschwunden ist? Wer ist unschuldig, er schuldig? Wer hat Geheimnisse, wer legt die Karten offen auf den Tisch? Die Lösungen treten immer Stückchenweise ein, es ist ein sehr unsicheres Feld welches man betrifft und immer wenn man mit Zack denkt – die Lösung ist endlich klar, kommt wieder ein Fetzen an der die ganze Theorie umwirft, man sich neu orientieren muss und das Grübeln beginnt von vorne. Dieser Roman entwickelt erneut einen sehr starken Sog und man möchte erfahren ob es denn nun einen unschuldigen Mörder gegeben hat oder ob alles seine Richtigkeit hatte. Das Ende war gelungen, die eine Seite hatte ich mir irgendwann denken können, die andere Seite hat mich dann doch sehr überrascht. Auch das zweite Buch des Autors konnte mich überzeugen und ich empfehle seine Bücher auf jeden Fall!

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