Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Das Weihnachtslied

Das Weihnachtslied

Von: Noemi
16.12.2019

“ Wenn das Weihnachtslied erklingt, werden alle Herzen höher schlagen…“ Das Weihnachtslied ist ein aktueller und ergreifender Vorweihnachts-Roman der mit dem Grimme-Preis ausgezeichneten Autorin Angelika Schwarzhuber. Inhalt: Mia Garber ist Musik- und Gesangslehrerin mit Leib und Seele. Durch ihren Vater schon früh an die Kunst der Töne herangeführt, probt sie mit ihren Schülern für das Weihnachtliche Schulkonzert, als man sie plötzlich durch den neuen Musiklehrer Daniel ersetzt. Dieser Schlag auf den Musikantenknochen und ihren Stolz sitzt tief, doch wenig später wird der Schmerz durch die Trauer um ihren Vater überlagert, der plötzlich stirbt. Mit seinem Tod wird Salz in die offen Wunde der Funkstille mit ihrer Zwillingsschwester Valerie und ihrer Mutter gerieben, die beide in New York leben. Valerie reist von New York an den Chiemsee, um ihrer Zwillingsschwester beizustehen. Den Schwestern fällt es schwer, nach den langen Jahren, in denen sie seit der Scheidung der Eltern getrennt waren, wieder zur alten Vertrautheit zu finden. Auch ihr gemeinsamer Kindheitsfreund Sebastian gibt sein Bestes um die beiden wieder zusammenzubringen, doch die Vergangenheit wiegt schwer. In größter Trauer findet Mia ein Liedmanuskript ihres Vaters, ein Weihnachtslied. Und damit beginnt sich alles zu verändern… Cover: Das Cover ist in warmen orange-gelb und lila Tönen gehalten, die in der Kleidung des Models wiederzufinden sind. Es wurde mit allerlei Details wie glitzernden Schneeflocken, Lichtreflexen und Vignette gearbeitet, die ein wahrer Blickfang sind, ebenso wie der Titel. Dieser ist in zwei verschiedenen Schriftarten und mit violett spiegelndem Material gedruckt. Das Model, das darunter äußerst ausgelassen im Schnee tanzt, weckt im Leser in Verbindung mit dem Titel glückliche und positive Gefühle. Das Cover insgesamt ist sehr ansprechend, wenn für manche vielleicht auch etwas kitschig, gestaltet. Einzig und allein das kleine Wörtchen Roman steht etwas verloren im Raum. Schreibstil: Angelika Schwarzhubers Schreibstil ist merklich erfahren. Das Buch lässt sich flüssig und leicht lesen, mit tollen Formulierungen und viel Charme. Ich konnte mich beim Lesen sehr gut in die Protagonisten Mia und Valerie hineinversetzen, vor allem durch die Flashback-Passagen. Überhaupt ist eine Stärke dieses Buches Charakteristika sehr gut zu präsentieren und einzubinden, Menschlichkeit und Gefühle zu zeigen, wodurch der Leser in die Geschichte mit einbezogen wird. Aber auch der Umgang mit den Themen Sterben, Scheidung und „Familien-Fehden“ finde ich äußerst gelungen und erwachsen, wenn auch menschlich. Am Ende habe ich ein paar Tränen verdrückt. Charaktere: Mia Garber: Um die dreißig, Single seitdem sie zu ihrem Vater zog und die Stelle am Gymnasium annahm, etwas hitzköpfig und stur (eine Eigenschaft, die beiden Schwestern inne ist), aber auch sehr hilfsbereit, reflektierend und traurig im inneren. Eine enge Freundschaft verbindet sie mit Sebi (Sebastian) und ihren Schülern. Sie ist eine ausgezeichnete Lehrerin. Hat einen Hund und ist sehr gut mit der Pflegerin des Vaters befreundet. Valerie Garber: Mias Zwillingsschwester, die vernünftigere von beiden. Lebt mit ihrer Mutter und deren neuen Mann in New York und wird dessen Firma irgendwann übernehmen. Ist Single und sehr kopflastig und hat Angst vor ihren Gefühlen. Versucht immer alles richtig zu machen und vermisst ihre Schwester. Hat den innigeren Draht zu Sebi. Businessfrau. Sebastian: Kindheitsfreund der Zwillinge. Geschieden mit sehr gutem Verhältnis zur Mutter des gemeinsamen Kindes Max. Sehr sicher in seinen Überzeugungen, um die beiden Geschwister bemüht und ein toller Vater mit Koch- und Backkünsten (auch Mia hat eine Affinität zum Kochen, Valerie eher nicht). Hat Mia ein Mal geküsst, danach nie wieder. Daniel Amantke: Der neue Musiklehrer, der Mias Job klaut und sich deswegen bei ihr unbeliebt macht. Versucht Kontakt zu ihr aufzubauen und die Schüler zu schützen, die sich für Mia aussprechen. Ebenfalls Single und kinderlos. Geduldig, guter Zuhörer, einfühlsam. Extras: Ganz toll sind auch die Rezepte, die Frau Schwarzhuber am Ende des Buches eingefügt hat. Ich freue mich schon darauf, sie auszuprobieren. Noten für das Weihnachtslied wären auch toll gewesen, aber man kann nicht alles haben. Fazit: Der Roman hat einen tollen weihnachtlichen Flair und stimmt auf die Feiertage ein. Aber auch sonst zieht er den Leser in seinen Bann, weckt Emotionen und thematisiert Situationen, mit denen man sich identifizieren kann. Musik ist ein verbindendes Element, jedoch finde ich, dass das Weihnachtslied, auch wenn vielleicht so gedacht, nicht unbedingt das ‚Ding‘ (Dingsymbol in Novelle) ist, beziehungsweise kommt es zum ersten Mal auf der Hälfte des Romans vor, was ein Bisschen spät ist. Wichtig ist, dass das Buch an sich nichts mit Magie (außer vielleicht Weihnachtsmagie) zu tun hat (anders als der Weihnachtswald). Vielleicht hätte man an dem Titel noch etwas feilen können, aber damit stehe ich möglicherweise allein. Ansonsten ist das Buch auf jeden Fall die Empfehlung wert! Sehr sympathisch, etwas romantisch und nostalgisch.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.