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Rezension zu
Wir sehen dich sterben

Genial und erschreckend realitätsnah

Von: Tina - Addicted2Books
16.10.2019

Also wow, was für ein Thriller. Vorweg: Ich kenne leider bisher keins der Bücher des Autoren (war bisher auch nicht mein Genre), aber sein erster Thriller hat mich auf Grund des gelungenen und absolut passenden Covers und des Klappentexts sofort angesprochen. Das Thema des Buchs ist etwas beängstigend, da es mit der aktuellen Entwicklung von Computer-Chips und Virtual Reality Brillen eigentlich nur noch eine Frage der Zeit ist, bis sich so etwas wirklich durchsetzen kann bzw. bis so etwas entwickelt wird. Ich hoffe trotzdem, dass dies weiterhin nur Zukunftsmusik ist. Mit MyView werden den Pobanden Microchips in den Sehnerv eingepflanzt, die alles von ihnen gesehene live auf den Bildschirm übertragen können. Nina findet zufällig die Streams auf denen die Bilder der Probanden zu sehen sind und muss mit ansehen, wie einer nach dem anderen ermordet wird. Mit Hilfe des Polizisten Tim versucht sie, die verbliebenen Probanden zu retten. Die Handlung wird größtenteils abwechselnd aus der Sicht von Tim und Nina erzählt, aber auch mal aus der Sicht eines anderen Charakters, was mir sehr gut gefallen hat und der Geschichte mehr Tiefe gibt. Man erlebt das Ganze einfach aus verschiedenen Blickwinkeln und hat einen 360-Grad-Blick auf die Handlung. So ist es noch einfacher, dieser zu folgen und sich dem Sog hinzugeben. Nina hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen, sie war in ihren Entscheidungen durchaus glaubwürdig und ich ziehe den Hut vor ihrer selbstlosen Art. Tim ist der nicht ganz so typische Polizist, aber auch er hat mir als Protagonist wirklich gut gefallen. Durch die verschiedenen Erzähler kann man viele der Gedanken und Handlungen sehr gut nachvollziehen. Die Handlung wird niemals langweilig, man hetzt hinter Nina und Tim her und kann das Buch einfach nicht zur Seite legen, da man mit jedem Umblättern eine neue Wendung oder ein neues Detail erfährt und einfach wissen muss, wie es weiter geht. "Wir sehen dich sterben" lies sich flüssig lesen und an keiner Stelle sind Fragen oder Handlungsstränge offen geblieben. Das Einzige, was bleibt, ist die Frage, wieso jemand so grausam ist und ungefragt in die Privatssphäre von Menschen eingreifen kann. Der Schreibstil von Michael Meisheit ist wirklich grandios, ohne verschachtelte Nebensätze bringt er das Wesentliche auf den Punkt und schickt den Leser auf eine Achterbahnfahrt durch Berlin. Man kann der Handlung mühelos folgen und merkt, dass hier ein erfahrener, genialer Autor am Werk ist. Erschreckend, aber wirklich brilliant und authentisch beschrieben, fand ich auch, was Menschen für Geld, Ihr eigenes Wohl und/ oder Macht bereit sind zu tun. Wie zum Beispiel der General oder auch Ole. Es ist einfach beängstigend, wenn einem dies - mit Hilfe der Gedanken und Handlung eines Charakters - so glaubwürdig vor Augen geführt wird. Gerade deswegen finde ich den Charakter Ole äußerst genial, natürlich kein Sympath aber außerordentlich glaubwürdig. (Wobei dieser auf Grund seiner eigenen Vergangenheit psychisch etwas angeknackst war.) Fazit: Eine unbedingte Leseempfehlung. Erschreckend real mit großartigen Charakteren. Ich liebe Berlin-Thriller, und dieser hier ist einer meiner neuen Lieblinge! Vielen Dank für dieses absolut gelungene Leseerlebnis.

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