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Rezension zu
Der Verräter

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein gelungener, spannender dritter Teil der Reihe.

Von: Nordic-Crime.de
08.10.2019

Der Mord an einem jungen Paar beschäftigt die Öffentlichkeit in Oslo. Nicht nur der Fundort der Leichen, eine Autowaschanlage, ist ungewöhnlich, auch die Tatsache, dass der Mörder sich mit dem Wort Verräter auf dem Wagen der Opfer verewigt hat, ist ein Indiz, das Fragen aufwirft. Hauptkommissar Fredrik Beier steht vor einem Rätsel. Was sollen der Mitarbeiter des Verteidigungsministers und dessen Freundin verraten haben? Doch als wenn Beier damit nicht schon ausgelastet wäre, steht ein weiterer Fall ein. Eine Reporterin wird als vermisst gemeldet. Das Besondere daran ist, dass auch sie, wie die Ermittlungen ergeben, in diesem Fall recherchiert hat. Und nicht nur das. Beier findet Hinweise, dass die Reporterin gleichermaßen an seinem Vater interessiert war. Mehr und mehr wird Frederik Beier in einen Skandal gezogen, der sein Leben in seinen Grundfesten erschüttert. Kritik: Mit seinem Romandebüt „Der Hirte“, der seinerzeit der Auftakt der Frederik Beier-Trilogie war, gelang Ingar Johnsrud ein vielbeachteter und mehrfach ausgezeichneter Roman. Nun legt er mit „Der Verräter“ den dritten Band vor. Ein sattes Werk, für das man sich durchaus Zeit nehmen kann und muss. Fast siebenhundert Seiten sind für einen Krimi wahrlich kein Pappenstiel. Doch es sind siebenhundert Seiten, die sich rundherum lohnen. Bei einer Trilogie sind die letzten Teile oft die besten. Das war bei Stieg Larsson so (die Nachfolgebände nicht mitgezählt) und dies ist auch bei Ingar Johnsrud so. Wo Band 2 „Der Bote“ stellenweise verkopft und schwer zu lesen war, legt der studierte Film- und Medienwissenschaftler diesmal einen Roman vor, der zwar komplex und überaus vielschichtig ist, der aber trotzdem logisch und schlüssig konstruiert ist. Natürlich empfiehlt es sich, die vorherigen Bände zu kennen, allerdings man kann „Der Verräter“ auch durchaus als eigenständigen Krimi lesen. Wer sich im Kosmos des Ingar Johnsrud auskennt, wird in diesem Thriller vor allem die Rolle von Beiers Kollegin Kara Iqbal zu schätzen wissen. Schon in den ersten beiden Bänden ist die junge Muslime eine der interessantesten Figuren. In diesem Roman kommt hinzu, dass Fredrik Beier nicht weiß, ob er ihr wirklich noch vertrauen kann, denn auch sie scheint Geheimnisse zu haben. Zumal sich immer stärker andeutet, dass fernerhin die Polizei infiltriert und in den Skandal verwickelt ist. Das alles baut Ingar Johnsrud Stück für Stück auf. Natürlich gibt es Passagen, die sich ein wenig ziehen, doch das Gesamtkonstrukt ist mehr als überzeugend. Fans nordischer Kriminalromane werden Ingmar Johnsrud sicher schon länger auf den Zettel haben. Mit „Der Verräter“ bekommen sie einen tollen Abschluss der Fredrik Beier Trilogie, der letztlich alles besitzt, was einen spannenden Krimi ausmacht: eine komplexe Handlung, vielschichtige Figuren, falsche Fährten und eine großen Portion Intrigen. Das alles auf ausgesprochen gutem sprachlichen Niveau. Unterm Strich ein echter Tipp und ein toller Roman für dunkle und regnerische Herbstabende.

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