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Rezension zu
Die Dame hinter dem Vorhang

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Erwartungen leider nicht erfüllt...

Von: Andreas G.
26.09.2019

Klappentext: „Ich kenne Edith, wie niemand sonst sie kennt. Meine Familie dient ihrer bereits in der dritten Generation.“ Welch ein Abenteuer! An einem Maimorgen im Jahr 1927 verlässt Jane Banister, Enkelin des Gärtners auf Gut Renishaw, den Landsitz der Sitwells. Sie geht nach London, um in den Dienst von Edith Sitwell zu treten, der ungeliebten Tochter des Hauses. Jane hat schon einiges über die exzentrische Dichterin und deren einflussreichen Freundeskreis gehört. Edith gibt in der Hauptstadt Soireen, liebt große Auftritte und hat sogar Kontakte ins Königshaus. Schon bald wird Jane an Ediths Seite die Metropolen der Welt bereisen. Doch als Ediths Vertraute lernt Jane auch die Dame hinter dem Vorhang kennen und den Preis, den das unangepasste Leben fordert. Ein Roman über Selbstbestimmung und Sehnsucht – und eine Frau, die Ihrer Zeit weit voraus war. Persönliche Meinung: Mich haben die beschriebene Epoche und die Tatsache, dass es eine Biografische Erzählung über die exzentrische Lyrikerin Dame Edith Louisa Sitwell (7. September 1887 – 9. Dezember 1964) ist, angesprochen. Weiterhin fand ich die Vorstellung, das Leben der Dame von Ihren zwei fiktiven Dienstmädchen erzählt zu bekommen, eigentlich ganz gut. Die edle Aufmachung des Buches in Form von Leinenrücken, Seitenbändchen und Farbzusammenstellung sind sehr gelungen und ansprechend. Erzählt wird die Geschichte vom Jahr 1964 aus, Sitwells Todesjahr. Dazwischen gibt es immer wieder Rückblenden, in denen wir erfahren, wie es zum Zerwürfnis mit Ediths Eltern kam und wie sie sich mit Mitte zwanzig in London ein eigenes Leben aufgebaut hat. Dort blühte sie auf, verfasste kurze Texte und kam dadurch zu Ihrem Ruhm. Jedoch fand ich den Stil sehr verwirrend. Oftmals hatte ich das Gefühl, Jane – die ja nur als eine Art Erzählventil erschaffen wurde – ist als Charakter tiefer und näher am Leser als die eigentliche Hauptfigur Edith. Für mich bleibt sie nach der Lektüre weiterhin nur „hinter dem Vorhang“. Ihre schillernde Persönlichkeit hat sie dort gut versteckt. Der Schreibstil war schön flüssig und gut zu lesen, allerdings fehlte es mir bei den verschiedensten Charakteren an Tiefgang und Persönlichkeit. Jeder Charakter klingt in der persönlichen Rede gleich, wodurch das Buch leider mit der Zeit oberflächlich und langweilig wird. Insgesamt betrachtet, eine tolle Idee, die als Spielfilm funktionieren könnte, daher jeder Schauspieler seine eigene Persönlichkeit in den jeweiligen Charakter einbringen könnte, aber in Buchform leider nicht ideal umgesetzt wurde.

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